Altensteig. Die Boysen-Gruppe rechnet für 2011 mit Rekordwerten beim Umsatz, bei den Investitionen und beim Gewinn. "2010 war das bis dahin mit Abstand beste Jahr in der Geschichte unseres Unternehmens. Inzwischen zeichnet sich ab, dass wir 2011 die guten Zahlen aus dem Vorjahr noch einmal deutlich übertreffen werden“, so Boysen-Geschäftsführer Rolf Geisel. Zum Gewinn macht der mittelständisch strukturierte Abgastechnikspezialist traditionell keine genauen Angaben. Geisel deutete jedoch an, dass er auch beim Überschuss mit einem Zuwachs rechne.
Vorläufigen Zahlen zufolge hat der Automobilzulieferer im Geschäftsjahr 2011 den Umsatz um 20 Prozent auf 940 (2010: 781) Millionen Euro gesteigert. Die Investitionen sollen um mehr als 75 Prozent auf über 85 Millionen Euro steigen. Drei Viertel des Investitionsvolumens flossen in den Bau des Werkes Turmfeld III. Die Zahl der Beschäftigten in der Boysen-Gruppe ist im Jahresverlauf um knapp vier Prozent von 1780 auf 1850 gestiegen. Das Unternehmen entwickelt und fertigt Rohrkrümmer, Katalysatoren, Dieselpartikelfilter, Schalldämpfer und komplette Abgassysteme für Pkw, Nutzfahrzeuge und Off-Highway-Anwendungen. Zu den Hauptkunden zählen die deutschen Fahrzeughersteller Audi, BMW, Daimler, Porsche und VW, die englischen Marken Bentley und Rolls-Royce sowie der Nutzfahrzeughersteller MAN.Boysen 2011 mit Rekordjahr bei Umsatz und Gewinn
Für dieses Jahr prognostiziert der Abgastechnik-Spezialist aus Altensteig im Schwarzwald ein Wachstum von fünf Prozent. Im Jahr 2013 will Unternehmenschef Rolf Geisel die Milliardenschwelle beim Umsatz übertreffen.
300 Millionen Euro Investition
Nach dem zweiten Rekordjahr in Folge erwartet Geisel für 2012 nur ein Umsatzwachstum von unter fünf Prozent. Als Gründe für seine Einschätzung nannte der Unternehmer in erster Linie Veränderungsprozesse in den Produktzyklen. Im laufenden Jahr könnten sinkende Fertigungsumfänge im Bereich der Abgastechnik für Sechszylindermotoren durch neue Aufträge im Vierzylinderbereich nicht vollständig ausgeglichen werden. Diesen Rückgang werde das Unternehmen erst 2013 durch Neuanläufe bei Nutzfahrzeugen kompensieren können. Trotzdem blicke Boysen insgesamt optimistisch in die Zukunft. Rolf Geisel wörtlich: "Ich gehe fest davon aus, dass wir 2013 beim Umsatz die Milliardenmarke überschreiten werden.“
2012 wird der Automobilzulieferer am Standort Altensteig den Umzug der Komponentenfertigung vom Werk Walddorf in das neue Werk Turmfeld III abschließen. Das Turmfeld III, so Geisel, sei für Boysen ein zentraler Baustein zur Neuordnung der industriellen Produktion im Raum Altensteig. Ein komplexes Energiekonzept macht das Werk von externer Energieversorgung unabhängig. "Im Turmfeld produzieren wir in Zukunft Abgastechnik, praktisch ohne dabei Abgase zu produzieren“, sagte Geisel und fügte hinzu: "Wir haben das Turmfeld III als eine Energie-autarke und CO2-neutrale Fabrik konzipiert. Aber nicht, weil wir eine Traumfabrik bauen wollten. Wir versprechen uns von dem hochmodernen Werk vielmehr handfeste Vorteile im Wettbewerb um neue Kunden und neue Aufträge.“Bis Ende 2013 wird die Unternehmensgruppe drei weitere Produktionswerke in Betrieb nehmen. Derzeit laufen die Planungen für den Aufbau von insgesamt vier neuen Produktionsstandorten im In- und Ausland. "Unter Umständen kommt kurzfristig sogar noch eine fünfte Fabrik hinzu“, sagte Geisel. Das Investitionsvolumen für die nächsten drei Jahre bezifferte der Boysen-Geschäftsführer auf rund 300 Millionen Euro.Die Unternehmensgruppe verfügt neben dem Entwicklungs- und Verwaltungszentrum sowie Fertigungswerken in Altensteig über Produktionsstandorte in Simmersfeld, Salching und Plauen sowie in Frankreich, Ägypten, Indien, China und in den USA. (Foto: Boysen)
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