Seoul. Bosch und Hyundai haben eine enge Kooperation vereinbart, die dem Automobilzulieferer weitere Aufträge sichert und dem koreanische Automobilhersteller den Schritt zu anspruchsvolleren Fahrzeugen und die Expansion auf dem Weltmarkt ermöglicht. "Bosch will die bestehende enge Partnerschaft mit Hyundai nun auch auf den Elektronik-Bereich ausdehnen", sagte ein hochrangiger Manager in Korea zur Automobilwoche. Dazu gehörten insbesondere Fahrerassistenzsysteme und Sicherheitssysteme (Vehicle Dynamic Management - VDM), bei dem das ESP mit anderen aktiven Fahrdynamiksystemen aus den Bereichen Lenkung, Antriebsstrang und Fahrwerk vernetzt werden.
Bosch will Hyundai zu Führer in Sachen Technologie machen
Für den koreanischen Automobilhersteller wären solche Leistungsmerkmale in den eigenen Fahrzeugen ein großer Schritt bei seinem erst vor kurzem eingeleiteten Strategiewechsel: Um sich gegen die Billig-Konkurrenz aus China zu wehren und in etablierten Märkten zu expandieren, will sich Hyundai vom "Fast Follower" zum Technologieführer entwickeln und gleichzeitig international stark expandieren.
Bosch wiederum könnte mit der Elektronik zusätzliche Aufträge in einem Bereich gewinnen, bei dem Konkurrent Siemens VDO bei Hyundai die Nase vorne hat. Dagegen haben die Schwaben bei der Dieseleinspritzung bereits Ausstattungsraten von 90 Prozent und bei aktiven und passiven Sicherheitssystemen (CAPS) zu denen etwa ESP, ABS und ASR gehören einen Anteil von 60 Prozent.
Erst vor wenigen Tagen hatte sich Bosch-Chef Franz Fehrenbach mit Hyundai-Chairman Mong Koo Chung getroffen, um die gemeinsamen Interessen bei der stärkeren technologischen Zusammenarbeit auszuloten. Hyundai ist der größte Bosch-Kunde in Asien, gleichzeitig sind die Stuttgarter auch der größte Zulieferer der Koreaner. "Wir haben sehr ambitionierte Ziele", so der Manager.