Bosch und Airbiquity kooperieren bei Vernetzung des Fahrzeugs

München. Bosch und Airbiquity arbeiten künftig bei der Vernetzung des Autos zusammen. "Nachdem wir bereits viele Funktionen angefangen vom Radio, der Navigation und Fahrerassistenz-Systemen auf unsere Multimedia-Plattform gebracht haben, fügen wir nun die Internetanbindung hinzu", so Luis Arévelo, Programm Manager Automotive Infotainment bei Bosch. Dabei wird das US-Unternehmen an konkreten Aufträgen von Autoherstellern mitarbeiten. Beim ersten Projekt soll ein integriertes Infotainment-System internetbasierte Dienstleistungen in 17 Ländern in Nordamerika, Europa und Russland ermöglichen.

Konkret nutzt der Stuttgarter Autozulieferer, dessen Fahrzeug-Multimedia-Aktivitäten in Hildesheim angesiedelt sind, die so genannte "Mobile Integration Solution" von Airbiquity, die ein Smartphone per USB, Bluetooth oder WiFi mit der Head Unit des Fahrzeugs verbindet. Die Internetdienste werden über Choreo abgewickelt, eine Plattform von Airbiquity, die Daten dezentral im Internet - also in der Cloud - speichert. Mit der Kooperation könne Bosch für eine sehr große Kundschaft weltweit die Vernetzung des Fahrzeugs realisieren - und das mit einfachen Geschäftsmodellen und hochwertigen Diensten, so Arévelo.

Bosch entwickelt derzeit eine neue Plattform für Telematik-Steuergeräte der Zukunft. Das Konzept sei die Grundlage, um eine Vielzahl innovativer und mobiler Anwendungen den Weg ins Auto zu ebnen. Dabei setzt der Zulieferer auf eine offene Software-Architektur auf Basis von Linux. Nach Ansicht von Bosch sind künftig Telematik-Systeme nur dann wirtschaftlich zu realisieren, wenn sie auf standardisierten Plattformen aufsetzen. Für die Autohersteller wiederum bietet die Lösung die Möglichkeit, neue Geschäftsmodelle bei der Bereitstellung neue Funktionen oder Software-Udpates zu etablieren.

Die Besonderheit der neuen Bosch-Lösung ist die Trennung des Automotive- und des Multimedia-Subsystems durch den Einsatz eines modernen Chips. Dabei sind die fahrzeugrelevanten Funktionen wie Radio und Navigation jederzeit verfügbar. Die multimedialen Anwendungen wie MP3-Player, Mobiltelefon und der eingebaute Browser jedoch nicht. Alle Daten, die sich online zwischen dem Fahrzeug und dem Diensteanbieter austauschen lassen, werden über Verschlüsselungsverfahren gegen ungewollten Zugriff geschützt. Darüber hinaus kommen nur solche Software-Applikationen zur Ausführung, die sich durch digitale Signaturen legitimieren und vom Fahrzeughersteller freigegeben sind.