Stuttgart. Die Bosch-Gruppe will die japanische Kfz-Technik-Tochter enger an sich binden und nimmt mit der Gründung einer eigenen Produktionsgesellschaft nun auch erstmals Vietnam enger ins Visier. "Japan ist für die Bosch-Gruppe ein Markt mit strategischer Bedeutung. Mit der Übernahme sämtlicher Anteile an der Bosch Corporation wollen wir dort noch flexibler agieren können", kommentiert Bosch-Chef Franz Fehrenbach in einer Pressemitteilung. Deshalb haben die Stuttgarter allen außenstehenden Aktionären der japanischen Bosch Corporation eine öffentliche Übernahmeofferte unterbreitet. Das Angebot beläuft sich auf rund 3,65 Euro pro Aktie in bar, was einem Aufschlag von 46 Prozent über dem Durchschnittskurs eines Monats liegt.
Die Bosch Corporation, an der der deutsche Konzern 59,7 Prozent hält, ist an der Börse in Tokio gelistet. Die Offerte läuft bis 19. Juni 2008. Im vergangenen Jahr erzielte das Unternehmen mit mehr als 7200 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 2,1 Milliarden Euro. Das Unternehmen entwickelt und fertigt Systeme für Diesel- und Benzinmotoren, Bremssysteme und Automobilelektronik. Bosch hat bereits seit längerem angekündigt, das Geschäft mit japanischen Autoherstellern ausweiten zu wollen. Es ist Teil der Unternehmenstrategie, neue Märkte zunächst gemeinsam mit lokalen Partnern zu erschließen und bei einem gewissen Geschäftsvolumen bzw guten Perspektiven, die Gesellschaften dann vollständig zu übernehmen.