Stuttgart. Beim Autozulieferer und Technologiekonzern Robert Bosch droht eine weitere Werksschließung. Weil es für die Dieselpumpe CP1-H im französischen Werk Vénissieux kein Nachfolgeauftrag gibt, könnte der Standort mit 600 Beschäftigten im Jahr 2012 aufgegeben werden. Dies befürchtet Konzernbetriebsrat Alfred Löckle. Nach Meinung der Geschäftsleitung habe man alle Möglichkeiten geprüft und sei auf der Suche nach einem neuen Produkt nicht fündig geworden. Im Zuge der anstehenden Euro-5 und Euro-6-Norm werden die Volumina der Dieselpumpe CP1-H in Vénissieux vor allem für den Kunden PSA stark zurückgehen. Den Arbeitnehmervertretern zufolge ist das letzte Wort aber noch nicht gesprochen: Derzeit prüft eine Arbeitsgruppe Alternativen zur Schließung. Das Unternehmen war kurzfristig nicht zu einer Stellungnahme zu erreichen.
Das Schicksal des lange Zeit vor dem Aus stehenden Werks in Cardiff ist nun auch besiegelt. Der Standort mit 900 Mitarbeitern, wo Lichtmaschinen für das Premiumsegment gefertigt werden, wird im kommenden Jahr geschlossen. Laut Löckle hat Bosch seit Beginn der Krise allein in Europa 18 Standorte verkauft, zur Schließung vorgesehen oder sie bereits dicht gemacht. Seiner Ansicht nach muss Vénissieux nun der Wendepunkt in dieser Politik sein.