Schwieberdingen. Bosch will in den kommenden Jahren massiv in die Elektrifizierung des Antriebsstrangs investieren - und gleichzeitig den Verbrennungsmotor deutlich sparsamer machen. "Wir verstehen uns als Treiber für Elektromobilität. Deshalb werden wir jährlich rund 400 Millionen Euro in die Entwicklung solcher Lösungen investieren", so Rolf Bulander, der zum 1. Juli den Geschäftsbereich Gasoline Systems mit einem Umsatz von zirka fünf Milliarden Euro übernommen hat. Dort sind alle Aktivitäten rund um den Benzinmotor sowie den Hybrid- und Elektroantrieb gebündelt. Bislang investiert der Bereich ungefähr 500 Millionen Euro in die Forschung und Entwicklung des herkömmlichen Antriebsstrangs mit Verbrennungsmotor.
Heute entwickeln weltweit rund 800 Mitarbeiter Technologien für Hybrid- und Elektrofahrzeuge. Dazu kommen weitere 650 Mitarbeiter im Batterie-Joint Venture SB LiMotive mit Samsung. Bosch will ein vollständiges Produktportfolio anbieten. Dazu zählen die Kernkomponenten wie die Leistungselektronik und drehmomentstarke Elektromotoren, komplette Lithium-Ionen-Batterien sowie Ladegeräte und -stationen bis hin zu Navigationslösungen. "Wir sehen bei der Elektrifizierung des Antriebsstrangs gute Chancen einen sehr viel größeren Wertschöpfungsanteil im Auto als heute zu erreichen", so Bulander. Das hänge allerdings von der Politik der Hersteller ab. Diese würden derzeit noch stark auf Eigenentwicklungen und Kooperationen mit strategischen Partnern setzen als auf Systemlieferanten wie Bosch.