Ludwigsburg. Das Squeeze-out-Verfahren bei der Beru AG ist abgeschlossen. Der Beschluss der Hauptversammlung vom 20. Mai sei in das Handelsregister eingetragen worden. Die Notierung der Beru-Aktien werde in Kürze eingestellt, teilte der Ludwigsburger Automobilzulieferer und Dieselspezialist am Donnerstag mit. Die Minderheitsaktionäre erhalten eine Barabfindung und 73,39 Euro je Aktie. Damit ist der US-Zulieferkonzern BorgWarner alleiniger Eigentümer des einst im M-Dax notierten Unternehmens.
Mit dem Eintrag hat BorgWarner ein möglicherweise jahrelanges juristisches Tauziehen um den Squeeze-out abgewendet. Mehrere Kleinaktionäre hatten gegen den Beschluss der Hauptversammlung eine Anfechtungs-und Nichtigkeitsklage eingereicht. Ursprünglich war die mündliche Verhandlung den 6. November angesetzt gewesen. "Die Klage ist zurückgezogen worden," sagte eine Unternehmenssprecherin auf Nachfrage der Automobilwoche. Allerdings können die Kleinaktionäre noch immer ein Spruchstellenverfahren mit dem Ziel einer höheren Abfindung anstrengen.
Der US-Zulieferkonzern BorgWarner hat im Jahr 2005 die Mehrheit an Beru übernommen und hält bislang über 95 Prozent der Aktien. Auf der Hauptversammlung im Mai war der Zwangsausschluss der Kleinaktionäre beschlossen worden. Diesen wird eine Barabfindung von 73,39 Euro pro Aktie geboten. Basis ist ein Gutachten bei dem der durchschnittliche Börsenkurs der Beru-Aktien vor dem Squeeze-out-Beschluss zugrunde gelegt wurde. Das einstige M-Dax-Unternehmen ist schon seit Jahren im General Standard notiert. BorgWarner will Beru von der Börse nehmen und in den Konzern als Geschäftseinheit eingliedern. Der börsennotierte US-Zulieferer ist mit einem Weltmarktanteil von über 30 Prozent die Nummer eins bei Turboladern. Außerdem entwickelt BorgWarner Doppelkupplungsgetriebe für Autohersteller und baut dafür bestimmte Komponenten wie Kupplungen.