Autozulieferer ttb ist insolvent

Eichenzell. Die ttb GmbH & Co. KG mit Sitz in Eichenzell hat Insolvenz angemeldet, weil Finanzierungsverhandlungen mit den Banken gescheitert sind. "Die ttb ist ein absolut wettbewerbsfähiges Unternehmen mit einer guten Marktposition", so der vorläufige Insolvenzverwalter Franz-Ludwig Danko, Partner der Kanzlei Kübler. Seiner Ansicht nach bietet das Insolvenzverfahren "eine gute Chance zu einer nachhaltigen Sanierung". Danko will gemeinsam mit der Geschäftsleitung den Betrieb im vorläufigen Insolvenzverfahren fortführen. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter sind über das Insolvenzgeld für drei Monate gesichert.

Der Automobilzulieferer ist auf Axial- und Radiallüfter sowie Zargen im Bereich der Pkw-Motorkühlung spezialisiert. Zu den Kunden gehören vor allem Bosch, Brose, Grammer, Freudenberg und Automotive Lightning. Die ttb-Gruppe beschäftigt 700 Mitarbeiter weltweit, davon 360 in Deutschland. Die insolvente Gesellschaft verfügt über 317 Mitarbeiter in Sasbach, Eichenzell und Crimmitschau. Das Geschäftsjahr 2009 wurde dem Insolvenzverwalter zufolge mit Gewinn abgeschlossen. Im Jahr 2006 war die Gruppe von der FBH Frankfurter Beteiligungsberatung GmbH übernommen worden.

Als Grund für die Zahlungsunfähigkeit führte Danko gescheiterte Finanzierungsverhandlungen mit den Banken an. Das Unternehmen hatte in den letzten 18 Monaten umfangreiche Sanierungsmaßnahmen ergriffen - dazu gehörten Einkommensverzichte der Mitarbeiter ebenso wie eine zusätzliche Kapitalunterstützung des Gesellschafters. Allerdings sei ttb einem enormen Preisdruck der Autohersteller ausgesetzt und stark von den wirtschaftlichen Turbulenzen infolge der Wirtschaftskrise betroffen gewesen, wie es weiter hieß.

In den nächsten Tagen will sich der vorläufige Insolvenzverwalter ein genaues Bild der Lage machen und gemeinsam mit der Geschäftsleitung Sanierungsschritte prüfen. Dabei würden alle Möglichkeiten der Sanierung in Betracht gezogen.