München. Ab Januar bekommt AutoScout24 wieder eine Doppelspitze. Zu Stephan Spaete, der bereits seit dem Sommer im Unternehmen ist, kommt dann Christian Bubenheim als Senior Vice President Marketing & Product hinzu. Spaete ist Senior Vice President Sales & Operations. Die beiden verantworten damit künftig die Kernaufgaben von AutoScout24 und berichten direkt an Scout24-Chef Greg Ellis. Die Struktur ist damit etwas anders als zu Zeiten der alten AutoScout24-Doppelspitze, die als Geschäftsführer tätig war. Diese Zwischenebene wird es künftig nicht mehr geben.
Spaete erteilte am Dienstag auch Spekulationen um einen Umzug von AutoScout24 nach Berlin oder einen Verkauf an Springer eine Absage. "Momentan sind wir fest committed zu AutoScout und FinanceScout", sagte er. "Es gibt keinerlei Überlegungen, irgendeinen Teil zu verkaufen." Stattdessen strebt man größere Synergien zwischen AutoScout24 und ImmobilienScout24 an. Früher hätten die beiden Unternehmen eher nebeneinander agiert.
In Bezug auf das Werkstattportal revidierte Spaete frühere Aussagen der Scout-Gruppe, dass dieses eingestellt oder verkauft werde, teilweise. Da haben man sich missverständlich geäußert, sagte er. Dass man sich auf das Kerngeschäft konzentriere, heiße nicht, dass man das Werkstattportal schließe. "Das Werkstattportal betreiben wir weiter. Integriert in AutoScout." Es gebe verschiedene Überlegungen, es sei aber keine Enscheidung gefallen, das Werkstattportal zu schließen. Für Käufer und Händler ändere sich nichts. Man betreibe das Geschäft zwar nicht mit größeren Investitionen weiter, investiere aber so viel, dass es vernünftig laufen könne und ein reibungsloser Service gewährleistet sei. Man spreche auch weiterhin mit Kunden und es könnten sich jederzeit neue Kunden anmelden. Im Vertrieb habe man sich aber auf das Kerngeschäft fokussiert.
Ganz theoretisch sei auch eine Einstellung weiterhin eine Möglichkeit, hieß es. Allerdings wenn, dann in ferner Zukunft. Er denke nicht, dass dies für die nächsten zwei Jahre eine Option sei, sagte Spaete. Letztlich müsse man aber flexibel bleiben, denn der Markt entscheide, hieß es. Zur Möglichkeit eines Verkaufs hieß es: Egal, wohin das Werkstattportal gehe, werde AutoScout24 immer weiter "die Finger im Spiel haben".
Bubenheim kommt von Amazon, wo er seit 2008 tätig war. Mit ihm gewinne man einen "Vollblut-Profi", der auch in der Entwicklung von Produkten Erfahrung habe, sagte Scout24-Chef Ellis. Spaete war im Sommer vom Konkurrenten Mobile.de zu AutoScout24 gekommen. Die Scout Gruppe wurde vergangenes Jahr zu 70 Prozent von Investoren um Hellman & Friedman übernommen. 30 Prozent hält der alte Eigner Telekom. Im Zuge der Umstrukturierung hatten im Juni die beiden alten Geschäftsführer André Stark und Alberto Sanz de Lama das Unternehmen verlassen.