Köln/Pfaffenhofen. Der Bedarf an Systemen zur Geschäftsprozessverbesserung wird in den nächsten Jahren vor allem in der Automobilbranche weiter zunehmen. Zu diesem Ergebnis kommen die Softwareinitiative Deutschland e.V. (SID) und die Metasonic AG in ihrer aktuell durchgeführten Studie zum Business Process Management (BPM). 81 Prozent der 100 befragten Fach- und Führungskräfte aus der deutschen Wirtschaft geben die Automobilbranche mit dem größten Bedarf in den kommenden Jahren an. 78 Prozent sehen zukünftig eine erhöhte Nachfrage an BPM-Systemen in Banken, 73 Prozent in Energie und Versorgung sowie 72 Prozent in der Fertigung. Mehrfachnennungen waren erlaubt.
Für Herbert Kindermann, Vorsitzender des SID-Forums "Quo vadis BPM?" ist der hohe BPM-Bedarf in der Automobilindustrie "sehr gut nachvollziehbar": "Gerade für Autobauer ist es wichtig, dass die Prozesse reibungslos laufen und vor allen Dingen schnell anpassungsfähig sind. Dazu werden Zulieferer oft schon sehr früh in die Produktentwicklung integriert und es wird eine optimale und effiziente Unterstützung der IT-Abteilung erwartet."Die Software-Initiative Deutschland e.V. (SID) wurde gegründet, um auf die wachsende Bedeutung von Software in immer mehr beruflichen und privaten Lebensbereichen aufmerksam zu machen. Die Metasonic AG bietet eine Lösung für dynamisches Geschäftsprozessmanagement an. Die Software ist unter anderem bei Audi, NEC und Hitachi im Einsatz.Automobilbranche braucht Systeme zur Prozessverbesserung
Den Hauptgrund für den großen Nachholbedarf, der auf Seiten der deutschen Wirtschaft noch in puncto BPM herrscht, sieht Kindermann bei den Kosten: "Die Finanzkrise hat gerade der Automobilbranche drastisch vor Augen geführt, dass die Unternehmensprozesse verbessert werden müssen, um Kosten zu sparen." Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sei es für Automobilunternehmer wichtig, Einsparpotentiale zu erkennen und konsequent zu nutzen, so Kindermann weiter. Der Einsatz effizienter BPM-Systeme kann dabei entscheidend helfen. "Viele Unternehmen müssen sich jedoch seit geraumer Zeit mit dem Dilemma auseinander setzen, dass einerseits Wettbewerbs- und Kostendruck immens hoch sind und andererseits aber vielfach das Budget für notwendige Investitionen fehlt." Dies erkläre auch, warum bisher nur 23 Prozent der heimischen Unternehmen eine BPM-Lösung einsetzen. Und dies, obwohl 90 Prozent der Befragten IT-gestützte Geschäftsprozesse als wichtig oder sehr wichtig einstufen und 82 Prozent Geschäftsprozessmanagement als Wettbewerbsvorteil ansehen.