Hamburg. Im Wirtschaftsleben bergen Zeiten des Wandels hohe Risiken. Dafür bieten sie aber auch sehr große Chancen. Auf diese kurzen Formeln kann man zentrale Botschaften dreier Veranstaltungen verdichten, die bei flüchtiger Betrachtung nicht viel miteinander zu tun zu haben scheinen, gleichwohl allesamt Paradigmenwechsel auf wichtigen deutschen Geschäftsfeldern belegen. Da ist zum einen der sogenannte Elektro-Gipfel von Berlin, zu dem am 3. Mai dieses Jahres Bundeskanzlerin Angela Merkel Spitzenkräfte aus Wirtschaft. Politik und Wissenschaft geladen hatte. Stromgetriebene Fahrzeuge werden kommen, lautete eine mehrheitsfähige Erkenntnis in der Kapitale. Wann genau jedoch, in welchen Stückzahlen und zu welchem Preis, darüber herrscht nach wie vor einige Ratlosigkeit.
Bei der Automobilwoche-Konferenz zum Thema "Das neue Automobil" am 6. Mai in München gab es handfeste Ergebnisse. "Bleiben Sie technologieoffen", forderte etwa Daimler-Entwicklungsvorstand Thomas Weber die Teilnehmer auf. Bosch-Topmanager Bernd Bohr bekräftigte seine Überzeugung, dass es zu einer Koexistenz verschiedener (Antriebs-)Konzepte kommen wird. Shai Agassi wiederum, der CEO von Better Place, warb für ein völlig neues Geschäftsmodell rund um flächendeckende Ladestationen für Elektrofahrzeuge und ein ausgetüfteltes System von Wechselakkus.