Berlin. Trotz der weltweit steigenden Nachfrage muss sich die Automobilbranche neu aufstellen, effizienter werden und vor allem die Überkapazitäten abbauen, um im schärfer werdenden Wettbewerb zu bestehen. "Die Autohersteller müssen größer und besser werden“, fordert Harald Wester, Chief Technologiy Officer von Fiat-Chrysler auf dem Kongress der Automobilwoche zum Thema "Die neue Weltordnung in der Autoindustrie“ in Berlin. "Wir können uns nicht länger leisten, strukturelle Probleme nicht schonungslos anzugehen.“ Es sei das Gebot der Stunde alte Modelle und Denkweisen zu überprüfen. Durch die Beteiligung von Fiat am US-Autobauer Chrysler sieht Wester den neuen Konzern für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet: Bis 2014 will Fiat-Chrysler den Absatz um 2,3 Millionen Einheiten auf 5,9 Millionen Fahrzeuge ausbauen und so die kritische Größe erreichen, die laut Fiat-Chrysler-Chef Sergio Marchionne für das Überleben im Volumensegment notwendig sein soll.
Fiat hat sich 2009 mit zunächst 20 Prozent am damals insolventen Chrysler-Konzern beteiligt und den Anteil auf jetzt 53,5 Prozent erhöht. In diesem Jahr wollen die Italo-Amerikaner 4,1 Millionen Fahrzeuge verkaufen. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres ging der Absatz der Marken Fiat, Alfa Romeo und Lancia um 1,3 Prozent auf 1,55 Millionen Einheiten zurück, während Chrysler ein Plus von 20 Prozent auf 1,47 Millionen Einheiten verzeichnete. Dabei verdiente Chrysler 706 Millionen Euro im operativen Geschäft, Fiat steuerte lediglich 445 Millionen Euro bei.