Peking. Seine beruflich derzeit vielleicht wichtigste Leitlinie verdichtet Johannes Thammer auf wenige Worte. "Wir sind hier in China", sagt der President der Audi Sales Division im Reich der Mitte. "Und da ist fast nichts unmöglich". Mit einigen Teamkollegen ist Thammer nach Schanghai gereist, um Journalisten aus Europa vorab das Konzept eines neuen Verkaufs- und Service-Terminals zu präsentieren, den Audi in der boomenden Metropole in wenigen Wochen in Betrieb nehmen wird. Mehr als 200.000 Fahrzeuge wird Audi im laufenden Jahr in China verkaufen. Einige Modelle sind so gefragt, dass die Manager der Marke mit den vier Ringen nicht umhin kommen, Bestellwünsche abzulehnen. "Der Ausbau von Vertrieb und Service hat höchste Priorität", betont Thammer.
Für die VW-Premiummarke entwickelt sich der chinesische Markt in jeder Hinsicht mit rasanter Geschwindigkeit. "Vom ersten Spatenstich bis zur Aufnahme des Kundenbetriebs in unserem neuen Terminal in Schanghai wird kaum ein Jahr vergangen sein", sagt Thammer. "Im hessischen Frankfurt zum Beispiel würden wir dafür mindestens einen doppelt so langen Zeitraum benötigen". Ein Grund für das enorme Tempo sind die "sehr guten Beziehungen" (Thammer) der chinesischen Investoren, mit denen Audi beim Ausbau seines Vertriebs- und Servicenetzes kooperiert, zu den örtlichen Behörden. Ein anderer Grund ist die immense Nachfrage in China, die Audi nur mit Höchstgeschwindigkeit und größtmöglichem Einsatz bewältigen kann.