Ingolstadt/Ehningen. Die Audi AG will die gesamte SAP-Infrastruktur in einer so genannten Private Cloud betreiben. Die Basis dafür bildet eine neue Lösung des IT-Konzerns IBM. Diese löst die bisherige Systemlandschaft für den Betrieb der SAP-Anwendungen ab. Das Migrationsprojekt wurde nach Vertragsunterzeichnung im April 2010 in acht Monaten abgeschlossen und inzwischen in den Produktivbetrieb überführt. "Neben der hohen Flexibilität und Zuverlässigkeit hat uns insbesondere auch der niedrigere Energieverbrauch überzeugt“, sagt Lorenz Schöberl, Leiter IT Infrastruktur Services von Audi. "Beim Thema Speicherung und Archivierung lassen sich aufgrund der Daten-Komprimierungsfähigkeit der IBM-Lösung Zeit und Kosten sparen.“
Unter Cloud Computing ist die dezentrale Datenspeicherung und -verwaltung zu verstehen. Dabei laufen die Programme nicht mehr auf lokalen Rechnern, sondern werden aus der Wolke (Cloud) - also Rechenzentren - bereitgestellt. Während eine public cloud zum Beispiel das Internet als Speicherort nutzt, wollen gerade Autohersteller ihre sensiblen Daten in einem geschützten Bereich (private) sehen. Häufig geht mit dem Cloud Computing auch die Änderung des Abrechnungsmodells einer: Statt wie bisher Softwarelizenzen zu kaufen, bezahlen die Anwender nach der tatsächlichen Nutzungszeit.
Bei Audi sind den eigenen Angaben zufolge die Herausforderungen an die SAP-Systemlandschaft in den letzten Jahren deutlich gestiegen: immer mehr unternehmenskritische Anwendungen, etwa in den Bereichen Produktion und Logistik, Supplier Relationship Management und Personal sind hinzugekommen. Um diesen gewachsenen Anforderungen gerecht zu werden, seien eine neue flexiblere Systemarchitektur erforderlich gewesen, begründet der Autohersteller den strategischen Schritt mit einer neuen IT-Infrastruktur.
Sie basiert laut IBM auf einer neuen Generation leistungsfähiger IBM-Server (Power) und IBM-Datenbanktechnologie (DB2) und zeichnet sich durch hohe Performance, schnelle und flexible Bereitstellung von SAP-Anwendungen und Kapazitäten, niedrige Infrastrukturkosten und überdurchschnittliche Energieeffizienz aus. Ein IBM-Expertenteam betreibt die neue Systemlandschaft von Audi bis 2015. Die hohe Flexibilität der neuen SAP-Plattform ermögliche einen nahezu unbegrenzten Ausbau der zukünftigen Private Cloud auch bei laufendem Betrieb.