Paris/Peking. IT-Dienstleister AtoS, der im vergangenen Jahr die IT-Aktivitäten von Siemens übernommen hat, verbündet sich mit dem chinesischen Wettbewerber UFIDA. Die beiden Unternehmen haben ein Joint Venture namens Yunano (übersetzt: cloud & safe) mit Sitz in Bezos nahe Paris gegründet. Es soll vor allem europäische Mittelständler als Kunden gewinnen, die über Tochtergesellschaften in verschiedenen Ländern in Asien expandieren wollen und dort entsprechende Services benötigen. Das Gemeinschaftsunternehmen bietet skalierbare cloud-basierte Dienstleistungen vom Hosting der Unternehmens-IT (Enterprise Ressource Planning) bis zur Beratung. Vorteil der dezentralen Datenspeicherung und -verabeitung in der Cloud: Die Unternehmen können Investitionen in Hard- und Software vermeiden und je nach Bedarf die Dienstleistungen ausweiten. Bezahlt wird nach Nutzung.
AtoS hat die chronisch Verluste schreibende Siemens IT and Solutions (SIS) im Dezember 2010 übernommen. Im Ranking der Automobilwoche rangiert SIS mit einem Umsatz von 80 Millionen Euro im Jahr 2010 an Nummer fünf der größten IT-Dienstleister in der deutschen Autoindustrie. AtoS erzielte vor der Übernahme 11,5 Millionen Euro und gehört damit nicht zu den 25 größten Anbietern.
UFIDA mit Sitz in Peking ist den eigenen Angaben zufolge der größte IT-Dienstleister für Managementsoftware in China. Das 1988 gegründete Unternehmen beschäftigt 12.000 Mitarbeiter und verfügt über mehr als 1,2 Millionen Kunden. Seit Mai 2001 ist UFIDA an der Börse in Schanghai gelistet.
Die beiden Unternehmen haben insgesamt 5,7 Millionen Euro in das Joint Venture investiert, an dem AtoS 70 und UFIDA 30 Prozent hält.(Foto: AtoS)