Stuttgart. Der scharfe Rendite-Kurs von Konzernchef Dieter Zetsche und die Trennung von der verlustträchtigen US-Tochter Chrysler schlägt sich mittlerweile deutlich in den Zahlen nieder. Im vergangenen Jahr wies die Daimler AG bei einem weitgehend stabilen Umsatz einen Sprung beim operativen Ergebnis auf 8,7 Milliarden Euro von knapp fünf Milliarden Euro aus. Wesentlichen Anteil daran hatte die vor zwei Jahren noch angeschlagene Pkw-Sparte, die mit 4,7 Milliarden rund die Hälfte des Gewinns lieferte. Auch die Lkw steigerten trotz eines marktbedingten Absatzrückgangs den Gewinn. Ebenso wie bei den Pkw gründet diese Entwicklung auf weitreichende Verschlankungs- und Rationalisierungsmaßnahmen.
Neben den Verbesserungen im operativen Geschäft schlägt insbesondere der Verkauf der Aktienmehrheit an Chrysler positiv zu Buche. Einerseits muss Daimler nun nur noch die Verluste der US-Tochter entsprechend des aktuellen Anteilsbesitzes von 19,9 Prozent übernehmen, vor allem aber fallen die hohen Gesundheits- und Pensionslasten weg. Damit hat der jahrelange Mittelabfluss in die USA endlich ein Ende. So verfügt Daimler nun über einen Free Cash-flow von sage und schreibe 7,6 Milliarden Euro. Geld, das nach Abzug aller Investitionen plötzlich zur freien Verfügung steht. Insgesamt haben die Stuttgarter eine Netto-Liquidität von fast 13 Milliarden Euro angehäuft. Da ein solch hoher Bestand an Barmitteln das Unternehmen für eine Übernahme interessant macht, will Daimler das Geld für Aktienrückkäufe, eine höheren Dividende und eine höhere Mitarbeiterbeteiligung verwenden.