Am deutlichsten legt die Mittelklasse zu

Oberhausen. Die gesamten deutschen Pkw-Neuzulassungen stiegen im Januar um 2,6 Prozent an, bei den KBA-Segmenten gab es dabei deutliche Gewinner und Verlierer.

Das Mini-Segment bewegte sich in etwa auf Vorjahresniveau. Die Verluste des Segmentführers VW Up von über 19 Prozent konnten durch deutliche Gewinne der zweit- und drittplatzierten Opel Adam und Fiat 500 kompensiert werden. Die privaten Zulassungen des gesamten Segments waren mit knapp 40 Prozent überdurchschnittlich, der Fiat 500 kam allerdings lediglich auf einen Anteil von gut 17 Prozent privater Käufer.

Die Kleinwagen verloren fast zwei Prozent und erreichten einen Marktanteil von 14 Prozent. Segmentführer VW Polo verlor über 16 Prozent, verbuchte aber fast die Hälfte seiner Zulassungen bei privaten Kunden. Opel Corsa auf Platz zwei gewann über 60 Prozent hinzu, kam aber nur auf einen privaten Anteil von 19 Prozent.

Das Mittelklassensegment ist der eindeutige Gewinner des Januars. Plus 13 Prozent bescherte dieser Fahrzeugklasse einen Marktanteil von 13,4 Prozent, der höchste Anteil seit Ende 2012. Verantwortlich für diese positive Entwicklung sind vor allem der VW Passat mit plus 51 Prozent und die Mercedes C-Klasse mit plus 37 Prozent, gefolgt vom Audi A4 der ebenfalls deutlich zulegen konnte. Der Privatkundenanteil des gesamten Segments lag bei zwölf Prozent, der VW Passat kam auf knapp fünf Prozent.

Wie schon in den letzten Monaten verlor die Oberklasse auch im Januar deutlich. Das bezüglich des Modellangebots schwach besetzte Segment wird zu über 90 Prozent von Audi A6, BMW Fünfer und Mercedes E-Klasse beherrscht. Von diesen drei Modellen konnte lediglich der Audi A6 leichte Gewinne verbuchen, Der 5er von BMW verlor 13 Prozent, die Mercedes E-Klasse über 36 Prozent.

Die Vans verzeichneten im Januar ein Minus von 5,6 Prozent. Obwohl die beiden Segmentführer VW Touran bei den größeren und die Mercedes B-Klasse bei den kleineren Vans überproportionale Gewinne verbuchten, konnten sie den Rückgang des Gesamtsegments nicht verhindern.

Die SUVs, die im Januar doppelt so stark zulegten wie der Gesamtmarkt, haben eine sehr hohe Modelldichte mit häufig wechselnden Segmentführern. Im Januar lag der Nissan Qashqai auf Platz eins mit einem Plus von nahezu 80 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Ford Kuga und Opel Mokka erreichten beide exakt die gleiche Neuzulassungszahl und teilten sich Platz zwei. Der Marktanteil der SUVs betrug insgesamt 10,2 Prozent - bei fast 50 Prozent privater Zulassungen, der höchste Wert bei allen vom KBA betrachteten Segmenten.

Die größeren Geländewagen konnten ein ähnliches Wachstum verzeichnen wie die SUVs. Hier ist die Segmentführerschaft allerdings ausgeprägter: Der VW Touran lag auch im Januar, trotz Verlusten von fast 15 Prozent, souverän auf Platz eins, mit mehr als doppelt so viel Neuzulassungen wie der Audi Q3. Auf Platz drei folgte der BMW X3.

In Summe erreichten die SUVs und die Geländewagen einen Marktanteil von 18,9 Prozent. Der anhaltende Erfolg ist in Deutschland aber nicht, vielleicht anders als in den USA, auf die gesunkenen Kraftstoffpreise zurückzuführen. Zwar sind in den letzten Monaten die Kraftstoffpreise stark gesunken und die Marktanteile der SUVs und Geländewagen gleichzeitig gestiegen, aber dies steht nur scheinbar in einem Zusammenhang.

Jahrelang stiegen die Marktanteile dieser Fahrzeuge dynamisch an, bei gleichzeitigem Anstieg der Benzin und Dieselpreise. In 2010 lagen die Marktanteile bei zehn Prozent, ein Liter Super kostete durchschnittlich 1,4 Euro. Nur zwei Jahre später waren die Benzinpreise auf 1,6 Euro gestiegen, die Marktanteile der SUVs und Geländewagen kletterten auf 15 Prozent.

Bis heute hat sich die positive Entwicklung dieser Fahrzeuge fortgesetzt. Der Erfolg beruht somit weniger auf steigenden oder sinkenden Kraftstoffkosten, sondern eine Vielzahl neuer Modelle, ein Sicherheit suggerierendes Raumgefühl und ein sich vom “normalen“ Pkw abhebendes Design machen diese Fahrzeugart für den Verbraucher interessant und: Die Modellpalette wird in den nächsten Jahren noch erweitert werden.