München. Die Anstrengungen von PSA und Fiat, in Europa ihre Überkapazitäten abzubauen, könnten zum Verlust von mehr als 500.000 Arbeitsplätzen führen. Den größten Anteil der Entlassenen würden wahrscheinlich Zeitarbeiter ausmachen, die nicht gekündigt werden müssten, sondern deren Verträge einfach nicht verlängert würden. Etwa 1,5 Millionen der sieben Millionen in der europäischen Autoindustrie beschäftigten Menschen sind Zeitarbeiter, sagte Lars Holmqvist, der frühere Chef des europäischen Zuliefererverbands, der "Automotive News Europe“.
Da die Nachfrage schon jetzt unter der hohen Arbeitslosigkeit in der Eurozone leidet, würden weitere Entlassungen die Absatzkrise verstärken und weitere Überproduktion bewirken. "Mit den nachlassenden Verkaufszahlen in dieser Region ist immer deutlicher geworden, dass Kapazität und Personalbestand bei einigem Herstellern deutlich über dem liegen, was nötig wäre“, sagte Ian Fletcher, ein Analyst des Marktforschers IHS Automotive.
Fiat gab gestern bekannt, dass man aufgrund der Absatzkrise Investitionen in Italien auf Eis legen und Stellen streichen werde, um Kosten zu senken. Vorstandschef Sergio Marchionne sagte diese Woche, dass er nach der Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal über die weitere Restrukturierung und mögliche Werksschließungen in Europa entscheiden werde.