Verbraucher zahlen fürs Autofahren mehr als fürs Eigenheim

Statt sich auf den Neuwagenverkauf zu konzentrieren, richten Hersteller wie Volkswagen zunehmend den Fokus auf das Fahrzeug-Lebenszyklusmodell: Sie wollen mehrfach am Auto verdienen.

Das kann sich auszahlen, wie eine Berechnung der Gesamtausgaben eines durchschnittlichen Verbrauchers für seine individuelle Mobilität zeigt. Im Laufe eines 54-jährigen Autofahrer-Lebens summieren sich die Kosten auf knapp eine halbe Million Euro.

Innerhalb der vergangenen 13 Jahre stiegen die Kosten um 48 Prozent, also durchschnittlich 3,7 Prozent pro Jahr. Zu diesem Ergebnis kommt eine Kostenanalyse der Leasingplattform Leasingmarkt.de. Die aktuellen Ergebnisse wurden dafür einer vergleichbaren Studie aus dem Jahr 2012 gegenübergestellt.

"Die stetig steigenden Unterhaltskosten für Pkw belasten breite Teile der Bevölkerung. Pendler in Vorstädten, Familien in strukturschwachen Regionen sowie Alleinlebende in städtischen Randlagen sind besonders betroffen", sagt Martin Teichmann, Geschäftsführer bei Leasingmarkt.de. 

Das trifft vor allem Verbraucher in suburbanen und ländlichen Gebieten, denn für viele ist ein Auto unverzichtbar. "Viele Haushalte – insbesondere Familien – sind sogar auf mehr als ein Fahrzeug angewiesen", so Teichmann. Das führe zu erheblichen finanziellen Belastungen und stelle Berufstätige wie Familien vor wachsende Herausforderungen.

Die reinen Anschaffungskosten belaufen sich laut Berechnungen auf etwa 223.600 Euro: Ein Neuwagen kostet im Schnitt 43.530 Euro, ein Gebrauchtwagen etwa 18.600 Euro.

Hinzu kommen Kosten für den laufenden Betrieb: Werkstatt, Kraftstoff und Versicherung sind in den vergangenen Jahren zum Teil erheblich teurer geworden. Lediglich die Ausgaben für Autowäsche und Pflege sind gesunken.

Zum Vergleich: Der durchschnittliche Immobilienpreis für Wohnhäuser liegt derzeit bei 2838 Euro pro Quadratmeter. Bei einem 120-Quadratmeter-Haus ergibt das einen Preis von rund 340.560 Euro – allerdings ohne Berücksichtigung der laufenden Kosten.