Verbraucher hadern mit E-Autos: Das sind die Gründe für ihre Skepsis

Soll der Umstieg auf die E-Mobilität gelingen, müssen die Käufer mitziehen. Doch die Skepsis gegenüber Elektroautos ist teilweise weiterhin groß, obwohl die Technologie Fortschritte gemacht hat. Das zeigen Umfragen, die die Berliner Meinungsforscher von Civey im Sommer 2025 in Deutschland für die Automobilwoche durchgeführt haben.

Beim Kauf eines E-Autos spielen die Kosten eine entscheidende Rolle. Für knapp jeden Zweiten (47 Prozent) ist der Preis der wichtigste Faktor. Kein Wunder, dass finanzielle Zuschüsse ganz oben auf der Wunschliste stehen.

Günstiger Strom (41 Prozent), Steuervergünstigungen (30 Prozent) und eine staatliche Kaufprämie (29 Prozent) ziehen am meisten. "E-Mobilität wird nicht über Ideale verkauft, sondern über den Preis", sagt Steffen Braun, Partner und Executive VP Consulting von Civey: "Wenn sich das E-Auto rechnet, kommt auch die breite Nachfrage."

Für viele Käufer sind die Preise zu hoch. Sie können oder wollen sich kein neues Elektroauto leisten. Eine Alternative sind gebrauchte E-Autos. Mit monatlich rund 16.000 Besitzumschreibungen ­gewinnt der Markt an Bedeutung.

Doch für knapp zwei Drittel (63 Prozent) der Verbraucher, die in den nächsten zwölf Monaten einen Gebrauchten kaufen wollen, kommt das nicht infrage. Knapp die Hälfte (47 Prozent) schließt es kategorisch aus.

"Mit jedem neuen E‑Auto wächst der Gebrauchtmarkt, aber die Nachfrage hinkt hinterher", sagt Braun. Dem Akku misstraue man mehr als dem Motor. Der Civey-Experte: "Reichweite und Alltagstauglichkeit sind auch hier noch immer Argumente – gegen den Kauf eines E-Autos."

Die Skepsis reißt nach dem Kauf nicht ab. Viele hadern mit der Lade­infrastruktur. "An der Tankstelle weiß jeder, was er zahlt. An der Ladesäule herrscht das große Rätselraten", sagt Braun.

"Wer E-Mobilität will, muss für Einfachheit und Transparenz sorgen. Und zwar dringend." Knapp zwei Drittel (62 Prozent) der Fahrer elektrifizierter Fahrzeuge kritisieren, dass es keine einheitlichen Bezahlsysteme gibt. Die Hälfte rügt die unübersichtliche Preisgestaltung. Andere Kritikpunkte fallen dagegen weniger ins Gewicht.