Online-Gebrauchtwagenhändler: Auto1 schafft 2000 neue Jobs

Der Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1 beschleunigt seinen Wachstumskurs drastisch: Das Unternehmen plant, die Zahl seiner Mitarbeiter europaweit um knapp ein Drittel zu steigern, von 6300 auf dann rund 8300 Beschäftigte. Allein in Deutschland sollen 550 neue Jobs entstehen.

"Als deutsches Unternehmen sind wir hierzulande seit mehr als zwölf Jahren fest verwurzelt. Deshalb freut es uns, auch in Deutschland weiter zu wachsen und gezielt in den Ausbau unseres Teams hier zu investieren und mehrere hundert neue Arbeitsplätze zu schaffen", erklärte CEO Christian Bertermann.

Der Stellenaufbau soll dabei helfen, langfristig einen Marktanteil von zehn Prozent aller Gebrauchtwagen-Besitzumschreibungen in Europa zu erreichen. Mit knapp 690.000 verkauften Autos im Jahr 2024 über alle Geschäftsbereiche liegt Auto1 derzeit nach eigenen Angaben bei einem Marktanteil von 2,5 Prozent.

Stellen sollen in allen drei Teilbereichen von Auto1 aufgebaut werden: der B2B-Gebrauchtwagenplattform Auto1.com, dem Online-Gebrauchtwagenhändler Autohero (B2C) und dem Auto-Ankaufgeschäft von Endkunden (C2B), das in Deutschland und Österreich unter der Marke "wirkaufendeinauto" firmiert. 

Letzteres steht im Fokus der jetzigen Joboffensive. Das Netzwerk der Abgabe-Filialen soll deutlich wachsen. Allein im ersten Quartal 2025 hat die Gruppe rund 60 neue Standorte eröffnet. Gesucht hierfür werden vor allem Fahrzeugbewerter und Auto-Ankäufer.

"Mit dem Ausbau unseres wirkaufendeinauto.de-Filialnetzes beispielsweise steigern wir den Komfort für unsere Kunden und können das Fahrzeugangebot für unsere Partnerhändler deutlich erhöhen", erklärt Denis Belan, Geschäftsführer Auto1.com Deutschland.

Beim Online-Gebrauchtwagenhändler Autohero wiederum investiert Auto1 in die Kapazitäten zur Fahrzeugaufbereitung. Gefragt sind vor allem Berufe wie Kfz-Mechaniker oder Lackierer. Damit reagiere man auf die steigende Kundennachfrage, so Auto1.

Indem Auto1 die Fahrzeugaufbereitung inhouse abwickelt, werden zudem externe Fahrzeugaufbereiter überflüssig, was die Kostenstruktur verbessert. "Wir setzen unsere starken Wettbewerbsvorteile gezielt für zukünftiges Wachstum und herausragende Profitabilität ein", so Belan.

Bei der Kostenstruktur erzielte Auto1 bereits im Vorjahr Fortschritte. Das Rohergebnis pro verkaufter Einheit stieg 2024 bei Autohero von 1712 Euro auf 2163. Im B2B-Geschäft wuchs das Rohergebnis von 801 auf 914 Euro pro Fahrzeug.

Das sowie die deutliche Absatzsteigerung von 17,7 Prozent auf 690.000 Autos (6,2 Mrd. Euro Umsatz) sorgten dafür, dass Auto1 2024 endlich die Gewinnzone erreichte. Nach einem negativen EBITDA von 44 Millionen Euro in 2023 waren es 2024 plus 109 Millionen Euro.

Auch im ersten Quartal 2025 verzeichnete Auto1 zuletzt erhebliche Zuwächse. Die Zahl der verkauften Autos legte im Vergleich zum ersten Quartal 2024 um fast ein Viertel zu, von 164.000 auf 204.000 Autos. Das EBITDA im ersten Quartal ist mit 58,1 Millionen Euro bereits mehr als halb so hoch wie das des Gesamtjahrs 2024.