Bahnstreiks bescheren Autovermietern Sonderkonjunktur

Die zahlreichen Streiks der vergangenen Monate im Bahn- und Flugverkehr haben zu einer Sonderkonjunktur für automobile Mobilitätsdienstleister geführt: "Die Vermieterbranche hatte ein sehr gutes erstes Quartal. In den Flotten hatten wir genügend Fahrzeuge, und die Streiks haben für eine große Nachfrage gesorgt", sagt Jens Erik Hilgerloh, Präsident des Bundesverbands der Autovermieter Deutschland und Inhaber der Starcar-Gruppe der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche.

Wie stark die Arbeitsniederlegungen von Lokführern, Mitarbeitern des öffentlichen Nahverkehrs und des Sicherheitspersonals an Flughäfen für Antrieb sorgte, zeigt Hilgerloh an einem Beispiel. "Bei unserer eher kleinen Starcar-Station am Berliner Tiergarten hatten wir an einem Tag 180 Fahrzeugabholungen (Check-outs). Das schafft man sonst nur an internationalen Flughäfen."

Nicht nur Vermieter profitierten von den Streiks, sondern auch andere Mobilitätsdienstleister. Das bestätigt eine Sprecherin von Deutschlands größtem Carsharing-Anbieter Miles: "Die Streik-Ereignisse im ersten Quartal 2024 hatten einen spürbaren Einfluss auf die Carsharing-Branche." An den Tagen, an denen Teile des öffentlichen Nahverkehrs ausfielen, aber auch an den Tagen, an denen Fern- und Luftverkehr betroffen waren, habe die Anzahl der Fahrten und Neukunden deutlich angezogen. "Die Menschen haben Carsharing als flexible Alternative für kurze sowie lange Distanzen genutzt."

Die zahlreichen Streiks nervten viele Bundesbürger. Profitiert hat davon das Image des Automobils. 60 Prozent der Verbraucher sagen, dass die Attraktivität des Autos als Transportmittel gestiegen ist. Dies geht aus einer Umfrage hervor, die das Meinungsforschungsunternehmen Civey für die Automobilwoche durchführte.

Aus dem Datencenter:

Auswirkungen der staatlichen E-Förderung auf den Flottenmarkt 2023