Astara sucht neuen Deutschland-Standort

Astara Mobility Deutschland legt seine Standorte zusammen und verlässt Köln. Der Importeur von Ssangyong, Maxus und Microlino sucht derzeit eine geeignete Immobilie im Raum Frankfurt, wo künftig auch Isuzu aktiv sein soll. Bislang hat Isuzu seinen Standort in Flörsheim bei Frankfurt.

Im vergangenen Jahr hat der spanische Konzern seine beiden deutschen Töchter unter dem gemeinsamen Dach vereint. Nun folgt also der nächste Schritt.

Dies erfuhr die Automobilwoche aus Branchenkreisen. Das Unternehmen wollte sich auf Anfrage der Automobilwoche nicht dazu äußern.

Ein entscheidender Grund für den Umzug dürfte die internationale Ausrichtung von Frankfurt sein: Deutschlands größter Flughafen ist in kurzer Zeit von der Main-City erreichbar. Der Impuls für den Umzug gehe vom spanischen Mutterkonzern aus, so ein Brancheninsider.

Die spanische Astara-Gruppe gehört zu den großen Mobilitätsdienstleistern. Sie ist auf drei Kontinenten in 19 Ländern aktiv. Im vergangenen Jahr erzielte der Konzern mit seinen rund 3000 Mitarbeitern einen Umsatz von 5,5 Milliarden Euro.

Zeitlich geht der Umzug mit dem Verlust des Importeursvertrags für Ssangyong einher. "Der Vertrag mit KG Mobility über den Import von Ssangyong nach Deutschland läuft noch bis Ende März 2025, dann will der Hersteller die Geschäfte selbst übernehmen", bestätigte eine Astara-Sprecherin.

Nach dem Eigentümerwechsel folgt nun die Neuausrichtung. Zunächst übernahm ein Konsortium um Edison Motors den insolventen koreanischen Autobauer. Dies misslang. Anfang 2022 wurde das Unternehmen vom KG Consortium, einem lokalen Stahl- und Chemiekonzern übernommen. Aus Ssangyong Motor wurde KG Mobility (KGM). Die ursprüngliche Automarke verschwindet vom Markt.

Mit der Neuausrichtung des Deutschlandvertriebs ging eine Netzkündigung einher. Allerdings sollen die Händler künftig für KGM arbeiten. Die Zahl der in Deutschland verkauften Ssangyongs war relativ überschaubar: Das Kraftfahrtbundesamt zählte 2023 gut 2200 Pkw-Neuzulassungen.

Für Astara ist dies ein weiterer bitterer Schlag. Bereits im vergangenen Jahr hat der SAIC-Konzern dem Importeur den Maxus-Vertrieb in Norddeutschland weggenommen. Seither ist das norwegische Unternehmen RSA für die Bundesländer Niedersachsen und Schleswig-Holstein und die Stadtstaaten Hamburg und Bremen verantwortlich.

Aus dem Datencenter:

Pkw-Bestand und Marktanteile in Deutschland 2023