"Das macht mich fertig, schalten wir rüber zu Youtube"

Der Elektroautopionier Tesla hat im abgelaufenen Quartal einen Rekordverlust eingefahren - trotz gestiegenen Umsatzes. Die Geduld der Investoren ist mittlerweile arg strapaziert. Da sollten ernsthafte Fragen von Analysten an Tesla-Chef Elon Musk durchaus erlaubt sein. Möchte man meinen.

Doch der Tesla-Gründer scheint dies anders zu sehen und bezeichnete durchaus berechtigte Analysten-Fragen in der Telefonkonferenz nach der Bekanntgabe der üblen Quartalszahlen als "uncool", "trocken" und "langweilig". Musk sagte weiter: "Das macht mich fertig, schalten wir lieber rüber zu Youtube". Dort beantwortete Musk dann einige weniger kritische Fragen von Kleinanlegern.

Musk erläuterte unter anderem, sein Unternehmen habe unter allen Herstellern die niedrigsten Kosten pro Kilowattstunde bei Batterien. Desweiteren wolle Tesla bei seinen Batterien weitgehend ohne Kobalt auskommen, das zu großen Teilen aus dem Kongo kommt - unter Einsatz von Kinderarbeit.

Die Analysten - und auch die Medien - bekamen derweil noch mehr von Musks Zorn zu spüren. So nannte Musk kritische Berichte, in denen die Risiken autonom fahrender Autos aufgezeigt wurden, "unverschämt, "unverantwortlich" und "fundamental irreführend".

Immerhin machte Musk seinen Aktionären etwas Hoffnung, dass die Zahlen bald besser sein könnten. Für das zweite Halbjahr stellte Musk sogar in Aussicht, womöglich profitabel zu sein. Wie viel Zuversicht solche Aussagen allerdings bei Anlegern noch verbreiten, ist fraglich, da Tesla selbst gesteckte Ziele zuletzt meist verfehlte.

Die Tesla-Aktie jedenfalls hat in den vergangenen Monaten rund ein Fünftel an Wert eingebüßt. "Wer Sorgen hat wegen der Unbeständigkeit des Aktienkurses, der sollte keine Tesla-Aktien kaufen", gibt Musk Anlegern als Rat mit auf den Weg.

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