"Das NextGenAM-Projekt zeigt ganz konkret, wie der industrielle 3D-Druck als Teil einer automatisierten Prozesskette auch in der Serienfertigung wirtschaftlich Einsatz finden kann. In Kombination mit den genutzten Möglichkeiten der Digitalisierung ist die Pilotanlage nicht weniger als ein Meilenstein auf dem Weg zur digitalen Fertigung."
Mit diesen Worten kommentiert Adrian Keppler, CEO von EOS den Abschluss des Projekts an dem neben dem Druckspezialisten auch Daimler und Premium Aerotec, ein in der Luftfahrtindustrie weltweit tätiges Unternehmen, das als erster Komponentenhersteller 3D-gedruckte Bauteile aus Titanlegierungen für Airbus-Flugzeuge in Serie liefert, beteiligt waren.
Begonnen hatte das Projekt im Mai 2017 mit dem Ziel eine digitalisierte Fertigungslinie zu entwickeln, die Aluminiumteile für die Auto- und Luftfahrtbranche deutlich wirtschaftlicher fertigen kann als das bisher möglich war.
Die Bilanz: Bezogen auf den gesamten Produktionsprozess bei Premium Aerotec konnten die Herstellungskosten im Vergleich zu bisherigen Anlagen für 3D-Druck um bis zu 50 Prozent reduziert werden.
Von der Datenvorbereitung und zentralen Pulverbereitstellung über den eigentlichen AM-Bauprozess bis hin zur Wärmebehandlung, Qualitätssicherung und Separierung der Bauteile von der Trägerplatte fallen keine manuellen Arbeiten mehr an. Der gesamte Produktionsprozess steuert sich selbst ohne Bedienpersonal über einen zentralen, autonomen Leitstand. Grundlage ist die Vernetzung aller eingesetzten Maschinen. Die Auftragsdaten werden an den Leitstand übertragen, dieser priorisiert die einzelnen Bauaufträge und ordnet sie einem AM-System zu.
Während des Bauvorgangs ist der Fertigungsstatus auch ortsunabhängig mobil abrufbar. Nach Abschluss der kompletten Produktionskette werden die Qualitätsberichte zentral zurück an den Leitstand gesendet. Dieser stellt alle benötigten Daten zur Erstellung eines digitalen Zwillings bereit, was unter anderem eine umfassende Rückverfolgbarkeit ermöglicht.
Die heutige Pilotanlage ist bereits in der Lage, Bauteile automatisiert in Serienqualität herzustellen. Schon jetzt werden Teile für Daimler in der neuen Technologiestraße bei Premium Aerotec gefertigt: Für den Lkw-Bereich ist beispielsweise bereits das erste dort gefertigte Ersatzteil im Einsatz. Dabei handelt es sich um einen Halter beim Lkw-Dieselmotor.Lesen Sie auch:
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