Madrid. Mit dem neuen Mégane muss Renault eine Punktlandung gelingen. Für den französischen Autohersteller ist der Mégane das wichtigste Modell, denn die Kompaktklasse-Fahrzeuge stehen für 30 Prozent des weltweiten Renault-Absatzes. Rund 20 Prozent des C-Segment-Volumens von Renault machen dabei die Drei- und Fünftürer aus. Konkrete Absatzziele für den neuen Mégane nennt Renault derzeit nicht. „Die Marktentwicklung ist einfach zu ungewiss“, sagt dazu Renault-Deutschland-Chef Jacques Rivoal. Eines aber ist klar: Der Neue muss mehr bringen als der Alte. In diesem Jahr rechnet Renault in Deutschland für den alten Drei- und Fünftürer noch mit 8000 Neuzulassungen, für den Kombi, Grand Tour genannt, mit 11.000 Zulassungen und für die Van-Version Scénic mit 15.000 Einheiten.
Das Cabrio soll noch auf 4000 Exemplare kommen. Diese Größenordnungen sollten für den neuen Mégane, dessen Basispreis wie beim Vorgänger bei 16.900 Euro liegt, locker zu schaffen sein, da laut Renault die Qualität signifikant verbessert wurde. Zudem sollen die Untugenden des Vorgängers wie schwammige Lenkung, beengter Kofferraum und kleinerer Innenraum als bei den Wettbewerbern der Vergangenheit angehören. Der neue Mégane ist auf knapp 4,30 Meter Länge gewachsen, wiegt aber acht Kilogramm weniger als sein Vorgänger. Und der Fünftürer bietet zehn Prozent mehr Ladevolumen als der neue Golf. Nicht zuletzt hat Deutschland-Chef Rivoal eine deutlich straffere Lenkung durchgesetzt. Vor allem aber wurde mit dem neuen Mégane die komplette Abkehr vom bisherigen Design vollzogen, das von wenigen Experten bewundert, von vielen Kunden jedoch kategorisch abgelehnt wurde.
„Die höchste Priorität hatte bei der Entwicklung das Design“, sagt Christian Steyer, technischer Direktor für die mittleren Modellreihen. Der Look des neuen Mégane soll sich auch in künftigen Modellreihen niederschlagen. Bei der Motorisierung setzt Renault auf bewährte Technik und einige Weiterentwicklungen. Jeweils vier Benziner und Diesel stehen zur Wahl. Ab Werk wird es später auch eine Autogas- und eine Erdgas-Version geben. Beim Thema Sicherheit hat Renault noch einmal nachgelegt. Deshalb geht man davon aus, „das sicherste Auto aller Klassen“ zu bauen. Renault erwartet 37 Punkte im Euro-NCAP-Crashtest – einen mehr, als der Golf VI bieten kann.