Stuttgart. Der Zulieferer Dürr setzt in seiner neuen Zentrale ein Energiekonzept um, das den Maschinen- und Anlagenbauer unabhängig von den Stromkonzernen macht und massiv den Verbrauch reduziert. "Gegenüber einem konventionellen Konzept reduzieren wir unsere Energiekosten um 40 Prozent", so Dürr-Chef Ralf Dieter beim ersten Spatenstich. Der neue, erweiterte Standort in Bietigheim-Bissingen soll Mitte 2009 bezogen werden. Dort werden dann rund 1500 Beschäftigte arbeiten.
Bisher befindet sich der Firmensitz in Zuffenhausen in unmittelbarer Nachbarschaft zum Sportwagenhersteller Porsche, der auf das Dürr-Gelände expandieren will. Das gibt dem Lackieranlagenspezialisten nun die Chance, auf der grünen Wiese eine Zentrale mit nachhaltigem Energiekonzept zu bauen. Die derzeitige Planung sieht die Errichtung von zwei eigenen Blockheizkraftwerken zur Strom- und Wärmegewinnung vor, die, wenn möglich, mit Biogas, ansonsten mit Erdgas betrieben werden. Aufgrund der hohen Energiekosten hat vor Kurzem auch der Zulieferer ElringKlinger angekündigt, sich durch ein eigenes Kraftwerk am Standort Dettingen von der öffentlichen Stromversorgung unabhängig zu machen. Dürr will darüber hinaus Erdwärme und Solarzellen nutzen und Abluftwärme
zurückgewinnen. Zusammen mit der energieeffizienten Bauweise des Komplexes ergibt sich eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes um rund 2100 Tonnen pro Jahr.