München. Auch ein überdurchschnittlich sicherer Kleinwagen bietet im Falle eines Frontalzusammenstoßes mit einem SUV kaum Sicherheit für seine Insassen. Dies ergab ein ADAC-Crashtest, bei dem ein Audi Q7 und ein Fiat 500 mit jeweils 56 Stundenkilometern bei einer Überschneidung von 50 Prozent frontal aufeinander prallten. Bei dem Test saßen jeweils zwei Erwachsenen-Dummys auf den Vordersitzen und zwei Kinder-Dummys auf den Hintersitzen.
Obwohl der Fiat 500 beim Euro NCAP-Crashtest als eines der sichersten Fahrzeuge seiner Klasse ausgezeichnet wurde, konnte der Wagen dem Druck des Aufpralls nicht standhalten. Das knapp doppelt so schwere SUV demolierte und zertrümmerte die Frontpartie des Kleinwagens und drang bis in den Fußraum des Fahrers vor. Dies liegt laut dem ADAC am hohen Gewicht des SUV und dem starren Längsträger, den der Q7 und alle anderen SUVs im Frontteil haben. Dieses Teil verformte sich beim Aufprall nicht und hätte damit die Crash-Energie des Unfallgegners in keiner Weise abgefedert, so der ADAC.
Die Airbags des Fiat gingen beim Aufprall zwar auf, der Fahrer-Airbag zerplatzte aber kurz danach und konnte somit nicht den Kontakt des Brustkorbs des Fahrers mit dem Lenkrad und den Aufschlag des Kopfes auf der A-Säule verhindern. Besonders der Halsbereich des Fahrers war somit laut ADAC einer großen Gefahr ausgesetzt. Aber auch im Bein- und Beckenbereich des Fahrers waren die Belastungen enorm. Alle vier Insassen des Kleinwagens wären im Ernstfall schwer bis lebensgefährlich verletzt worden, während die Personen im SUV den Zusammenstoß nahezu unverletzt überlebt hätten, teilte der ADAC am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in München mit.