Dortmund. Nach dem desolaten Crashtest-Ergebnis des Brilliance BS6 im Sommer vergangenen Jahres nimmt der Generalimporteur HSO Motors nun erneut Anlauf, um die chinesische Automarke in Europa zu etablieren. Die Limousine BS4 soll zu konkurrenzlos günstigen Preisen Kunden locken, "für die 50 Euro mehr oder weniger im Monat entscheidend sind", erklärt HSO-Chef Hans-Ulrich Sachs. Speziell für das Einstiegsmodell, dessen Listenpreis 15.990 Euro beträgt, will Sachs eine besonders niedrige monatliche Belastung realisieren. "Die Leasingsrate für das Einstiegsmodell muss unter 100 Euro liegen," sagt Sachs. Dafür bekommt der Kunde eine 4,65 Meter lange Limousine mit einem 100 PS starken 1,6 Liter-Benziner, deren Serienausstattung immerhin ABS, vier Airbags, eine Klimaanlage, vier elektrische Fensterheber und ein Radio umfasst. ESP gibt es jedoch auch gegen Aufpreis nicht.
Zudem hat der BS4 – wie schon der BS6 – die europäische Typprüfung nicht bestanden und wird per Einzelabnahme auf die Straße gebracht. "Die Fahrzeuge entsprechen noch nicht den neuesten Anforderung für den Fußgängerschutz", erklärt Sachs. Derzeit arbeite der Hersteller Brilliance Jinbei eine entsprechende Modifizierung der Frontpartie aus, um in rund einem Jahr die Zulassungshürde zu nehmen. Dennoch plant Sachs 2009 europaweit rund 10.000 Fahrzeuge verkaufen zu können, inklusive des größeren BS6. Von letzterem Typ rollen derzeit rund 200 Fahrzeuge durch Deutschland. Damit dem BS4 das Schicksal des großen Bruders erspart bleibt, plant Sachs noch im November einen Crashtest nach Euro NCAP-Norm, bei dem das neue Modell "mindestens drei Sterne" erzielen soll.