Siena. Mit dem neuen Fiesta bringt Ford am 11. Oktober einen Kleinwagen in die Showrooms, der das angestaubte Image der Baureihe aufpolieren dürfte. Denn vom braven Vorgänger ist bis auf den Namen nicht viel übrig geblieben. Ford startet mit dem Fiesta aber nicht nur in eine neue Ära im hart umkämpften Kleinwagensegment. Der in Köln entwickelte Fiesta ist auch das erste echte Weltauto des Konzerns und gilt deshalb als tragende Säule des Konzerns. Er wird künftig auf drei Kontinenten gebaut und auf fünf Kontinenten verkauft. „Der Fiesta ist eine Blaupause für die globale Produktentwicklung bei Ford“, sagt der europäische Fertigungschef Jim Tetreault.
Leitgedanke bei der Fiesta-Entwicklung ist es gewesen, Elemente größerer Fahrzeuge in das Kleinwagensegment zu holen, sagt der deutsche Chefentwickler Jörg Beyer. Tatsächlich setzt Ford beim Fiesta neue Standards in Sachen Sicherheit und Verbrauch. So bietet der Kleinwagen in allen Ausstattungen ABS und ESP – anders als seine Rivalen VW Polo und Opel Corsa. Die Motoren mit einem Leistungsspektrum von 60 bis 120 PS sind zwar überwiegend die alten, sie wurden aber alle modifiziert und verbrauchen jetzt trotz höherer Leistung durchweg weniger Kraftstoff. Angeboten werden zunächst vier Benziner und ein 90-PS-Diesel. Neu ist dabei der 120 PS starke 1,6-Liter-Duratec Ti-VCT. Besonders stolz ist Chefentwickler Beyer darauf, den Fiesta in der Grundausstattung um 40 Kilogramm leichter gemacht zu haben, obwohl die Entwickler für Sicherheit und Dämmung jeweils fünf Kilogramm mehr einsetzten sowie drei Kilo allein für die Abgasreinigung.
Dies gelang zum einen, weil der Neue mit 3,95 Meter Länge und 1,97 Meter Breite in den Außenmaßen nahezu unverändert blieb. Zum anderen werden im Fiesta jetzt zu 55 Prozent hochfeste Stähle verbaut. Deshalb rechnet Ford mit der Höchstwertung von fünf Sternen beim bevorstehenden Euro-NCAP-Crashtest. Auch beim Absatz erwartet Vertriebschef Jürgen Stackmann viel vom neuen Fiesta: Im kommenden Jahr will er rund 54.000 Fahrzeuge in Deutschland verkaufen, 20 Prozent mehr, als er vom Fiesta noch für 2008 anpeilt. Den Optimismus belegen auch diese Zahlen: Es ist geplant, die Produktion von 148.000 Einheiten (2008, inklusive Fusion) auf 400.000 im Jahr 2009 zu steigern.