Stuttgart. Die hauseigene Bank wird für den Daimler-Konzern immer mehr zum Erfolgsfaktor in der Krise. „Wir können uns im Handel jetzt erst recht als zuverlässiger Partner positionieren und gewinnen bereits neue Kunden dazu“, sagt Peter Zieringer. Der Vorstandsvorsitzende der Mercedes- Benz-Bank beobachtet, dass sich andere Banken und Leasinggesellschaften zunehmend aus dem Automarkt zurückziehen. Dagegen will er die eigene hohe Liquidität nutzen, um den Absatz des Stuttgarter Autoherstellers zu unterstützen.
Bereits im vergangenen Jahr hatte die Mercedes-Bank dank attraktiver Zinssätze ein Einlagenvolumen im Direktbankgeschäft von sechs Milliarden Euro ausgewiesen. Dazu wurden allein im ersten Quartal 2009 fast weitere sechs Milliarden Euro eingeworben. Während viele Händler nicht nur unter dem eingebrochenen Absatz, sondern auch unter knappen Bankkrediten leiden, will die Mercedes-Bank hier mit einer konstanten Vergabepolitik Flagge zeigen. Ein Vorteil, der laut Zieringer nicht zu unterschätzen ist.
Auch der Ausbau des Versicherungsgeschäfts soll dem Händlerund Servicenetz zusätzliche Einnahmequellen bescheren: einmal über die Provision, die bei Abschluss eines Versicherungsvertrags gezahlt wird, und zweitens durch Einnahmen aus Reparaturen und dem Verkauf von Ersatzteilen, weil die Versicherung an den Service im eigenen Netz gekoppelt ist.