VW setzt bei Spritsparern auf Erdgas und Hybrid

Europas größter Autobauer Volkswagen will die als „Blue-Motion“-Modelle bezeichneten Spritsparmodelle der einzelnen Baureihen künftig stärker bewerben. Dabei soll auch ein neu entwickelter und für Erdgas optimierter TSI-Motor im Passat für zufriedene Kunden sorgen. Die Erdgasschiene solle weiter ausgebaut werden, sagte Entwicklungschef Ulrich Hackenberg. Die Wolfsburger zeigten dazu drei Bluemotion-Modelle des Passat und den ersten Touareg-Hybrid als Prototyp.

Montag, 2. Februar 2009, 16.48 Uhr

Wolfsburg. Volkswagen will den Trend zu umweltfreundlichen Fahrzeugen nutzen und seine für Spritsparmodelle genutzte Bezeichnung BlueMotion künftig werbewirksam als baureihenübergreifende Dachmarke "BlueMotionTechnologies" installieren. Dazu gehörten künftig alle serienreifen und seriennahen Technololgien und Produkte, die Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen signifikant senken, erklärte VW-Entwicklungschef Ulrich Hackenberg am Montag in Wolfsburg. „Der Kunde fragt nach BlueMotion, die Marke ist bei 85 Prozent der Autofahrer bekannt“, zitierte der Entwicklungschef eine DAT-Studie.

Derzeit bietet VW BlueMotion-Modelle von Polo, Golf, Passat, Caddy, Touran und Sharan an. Vom Passat wird es künftig sogar verschiedenste Spritsparmodelle geben. Am Dienstag stellten die Wolfsburger mit dem Passat BlueMotion, dem Passat BlueTDI mit Dieselmotor und dem Erdgas-Passat TSI EcoFuel gleich drei Spritsparvarianten des vor allem von Flotten bevorzugten Autos vor.

Mit Erdgas unter 120 Gramm CO2 bei 150 PS

Der Erdgas-Passat, der wie seine Spargeschwister ab sofort bestellbar ist, kommt dabei auf beeindruckende Werte. Der Wagen skommt mit dem Turbo-/Kompressor-Direkteinspritzer und 7-Gang-DSG-Getriebe den Werksangaben zufolge mit 4,4 Kg Erdgas pro 100 Kilometer aus. Bei derzeitigen Preisen entspricht das etwa 4,50 Euro pro 100 Kilometer an Treibstoffkosten. Trotz der 150 PS starken Maschine liegt der CO2-Wert laut VW bei 119 Gramm, die Höchstgeschwindigkeit wird mit 210 Km/h angegeben. Die Reichweite mit Erdgas liegt VW zufolge bei 450 Kilometern, der zusätzliche Benzintank sollte VW zufolge nochmals die gleiche Strecke als Sicherheit bieten. Der Einstiegspreis liegt bei 29.950 Euro.

Das Auto sei ein wichtiger Schritt für VW, sagte Hackenberg. Derzeit installiere man die nötigen Produktionskapazitäten, um künftig 15.000 bis 16.000 solcher Erdgas-Passats zu bauen. VW werde die Technologie weiter ausbauen. „Wir pushen das Thema auf jeden Fall“, sagte er. Noch in diesem Jahr könne man 10.000 bis 11.000 Stück verkaufen, hieß es.

Common-Rail-TDI mit 4,9 Liter Verbrauch

Ebenfalls für Flotten gedacht ist der neue Passat BlueMotion. Der Common-Rail-TDI mit 110 PS soll 4,9 Liter verbrauchen und 128 Gramm CO2 ausstoßen. Die Reichweite liegt den Angaben zufolge bei 1400 Kilometern, der Anschaffungspreis liegt bei 26.750 Euro. Etwas günstiger kommt mit 29.275 Euro der Blue TDI-Passat, der mit seinem SCR-Kat die Euro6-Norm erfüllt. Der CO2-Wert der 143-PS-Limousine liegt bei 137 Gramm pro Kilometer. Das ab Frühjahr lieferbare Auto soll auch in den USA angeboten werden.

Touareg Hybrid mit unter neun Litern Verbrauch

Mit einem Verbrauch von unter neun Litern soll im kommenden Frühjahr der neue Touareg als Hybrid auf den Markt kommen. Bei der am Montag vorgestellten Prototypenversion, deren Batterie von Sanyo kommt, treibt neben dem V6 TSI ein E-Motor von Bosch mit an. Als Getriebe wirkt ein neu entwickelter 8--Gang-Automat. Das Auto leistet mit dem V6 rund 333 PS. Boostet der E-Motor mit, stehen kurzzeitig 374 PS zur Verfügung, was für ein Drehmoment von 550 Newtonmetern ausreicht.