Porsche-Chef Michael Macht wird Mitglied der VW-Konzernleitung

Hamburg. Michael Macht, nach der Demissionierung von Wendelin Wiedeking zum Vorstandsvorsitzenden der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG avanciert, soll Porsche künftig in der VW-Konzernleitung repräsentieren. Dies gab die Dachgesellschaft Porsche Automobil Holding SE, die mit der Volkswagen AG bis 2011 zu einem "integrierten Automobilkonzern" verschmelzen soll, am späten Donnerstagabend (13. 8.) bekannt.

In seiner heutigen Sitzung hat der Aufsichtsrat der Porsche Automobil Holding SE wie erwartet VW-Chef Martin Winterkorn mit Wirkung ab 15. September 2009 zum Vorstandsvorsitzenden bestellt; VW-Vorstandsmitglied Hans Dieter Pötsch wird Finanzvorstand der Gesellschaft. Beide Topmanager "werden ihre neue Funktion neben ihrem jeweiligen Vorstandsmandat bei der Volkswagen AG ausüben", heißt es in der offiziellen Mitteilung wörtlich.

Zuvor hatte Volkswagen bereits nach einer außerordentlichen Sitzung des VW-Aufsichtsrats mitgeteilt, dass sich das Wolfsburger Unternehmen "zunächst mit 42,0 Prozent bis Ende 2009 an der Porsche AG beteiligen" wird. VW müsse dafür "voraussichtlich bis zu 3,3 Milliarden Euro zahlen". Überdies ist "vorgesehen, dass die Familiengesellschafter (Porsche und Piech; d. Red.) das Vertriebsgeschäft der Porsche Holding Salzburg an Volkswagen veräußern".

Die "exakten Beteiligungsverhältnisse nach einer Verschmelzung" konnten noch nicht fixiert werden, da diese, so VW mit einem leichten Seitenhieb auf die Finanznöte von Porsche, unter anderem "vom Volumen möglicher Kapitalerhöhungen, vom Cash-flow und der Liquiditäts- beziehungsweise Verschuldungssituation beider Unternehmen" abhängen. Auf jeden Fall aber würden die Familiengesellschafter Porsche und Piech die größten VW-Anteilseigner bleiben, gefolgt von Niedersachsen. Die "Stellung" des norddeutschen Bundeslandes, ist der Annonce obendrein zu entnehmen, solle "gemäß der Grundlagenvereinbarung künftig in der Satzung von Volkswagen ausdrücklich verankert sein". Insider rechnen damit, dass der VW-Aufsichtsratsvorsitzende Ferdinand Piech versuchen wird, die bislang in der Satzung verfügte Altersgrenze von 65 Jahren für Vorstandsmitglieder zu revidieren. Auf diese Weise könnte der Piech-Vertraute Winterkorn, 62, noch über das Jahr 2012 hinaus aktiv bei der Weiterentwicklung der VW-Porsche-Allianz mitwirken.