Düsseldorf/Stuttgart. Die europäischen Smart-Händler hoffen auf baldige Gespräche mit der neuen Markenchefin Anette Winkler. "Wir wollen in eine konstruktive Diskussion eintreten, wie der Zeitraum von heute bis 2014 gestaltet werden kann“, sagte Ulrich Fromme, Sprecher der deutschen und europäischen Smart-Händler im Gespräch mit der Automobilwoche. Erst dann endet für die Smart- Händler die Durststrecke, weil zwei neue Modelle auf den Markt kommen. Fromme, der Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) ist, zeigte sich zufrieden, dass Daimler nach Jahren der Vollintegration in die Mercedes-Organisation Smart wieder als eigenen Produktbereich aufstellt: "Dies zeigt, dass die Marke wieder einen höheren Stellenwert im Konzern genießt.“ Auch die Ernennung von Annette Winkler stimme ihn "sehr froh“.
Smart leidet unter einem drastischen Absatzeinbruch. Im vergangenen Jahr wurden europaweit gerade einmal etwas mehr als 96.000 Fahrzeuge verkauft. Nach 117.000 Einheiten weltweit rechnet die Marke in diesem Jahr nur mit einem Absatzvolumen von 100.000 Fahrzeugen. Mit dem vor Kurzem vorgestellten Facelift des zweisitzigen Fortwo will die Ein-Produkt- Marke die Erosion stoppen. Die Durstrecke für die Smart-Händler ist lang: 2013 soll in Kooperation mit Renault wieder ein Viersitzer, ein Jahr später der neue Zweisitzer auf den Markt kommen. Die neue Smart-Chefin verantwortete bislang das globale Business- Management und den Großhandel bei Mercedes-Benz. Sie ist seit dem 1. September unter Pkw- Vertriebschef Joachim Schmidt für Entwicklung, Einkauf, Produktion und Vertrieb bei Smart zuständig.
Die Herausforderungen sind groß: Im Jahr 2012 steht die Markteinführung des vollelektrischen Fortwo an, der in der Konzernstrategie eine zentrale Rolle spielt. Gleichzeitig gilt es, das Produktportfolio mit Renault auszubauen. Kurzfristig aber muss Anette Winkler eine Strategie zur Stützung des europäischen Händlernetzes entwickeln.