Frankfurt/Main. Ein Blick auf die Marktdaten macht klar: Für die Autohersteller dürfte das Geschäft mit Taxis und Mietwagen wirtschaftlich gesehen nicht sonderlich lukrativ sein. Wichtig ist die Präsenz dafür in erster Linie für das Image und die Gewinnung neuer Privat- und Firmenkunden. Das Taxigewerbe stellt beim Service hohe Ansprüche. "Die Betriebe erwarten vor allem in Ballungszentren eine bevorzugte Behandlung mit längeren Öffnungszeiten und das Angebot eines Ersatzfahrzeugs, wenn der Service länger dauert“, sagt Thomas Grätz, Geschäftsführer des Deutschen Taxi- und Mietwagenverbands BZP. Neben dem reglementierten Taxigeschäft bietet das Gewerbe Mietwagen mit Fahrer zu frei kalkulierten Preisen an. Aufgrund des hohen Aufwands für den Bau der Fahrzeuge und für ein flächendeckendes Servicenetz gibt es mit Marktführer Mercedes- Benz und Herausforderer Volkswagen nur noch zwei große Fahrzeuganbieter.
Audi hat sich nach vergeblichen Anläufen aus dem Taxigeschäft zurückgezogen, ist aber noch bei den Mietwagen präsent. BMW argumentiert, das Taxigeschäft passe nicht zur Marke. Die Taxifahrer liefern eine andere Erklärung: Der vor mehr als einem Jahrzehnt eingeführte Turbodiesel von BMW habe den Belastungen nicht standgehalten. Damit war das Ansehen im Taxigewerbe nachhaltig ruiniert. Auch bei Mercedes sorgten Qualitätsprobleme mit der alten E-Klasse (W211) für massive Marktanteilsverluste. Inzwischen haben die Stuttgarter wieder zugelegt. Mit der neuen E-Klasse (W212) will Mercedes weiter aufholen. Die Hoffnung stützt sich auf das Volumenfahrzeug E200 CDI, das im Herbst kommt. "Die Taxibranche hat auf dieses Fahrzeug gewartet und ist sehr optimistisch“, so Grätz.