Boxberg. Der Automobilzulieferer Bosch sieht im Verbrennungsmotor noch großes Potenzial hinsichtlich Effizienzsteigerung und Emissionsreduzierung: "Wir können CO2-Ausstoß und Verbrauch beim Benzin- und Dieselmotor um 25 Prozent bis 30 Prozent senken“, prognostiziert Bernd Bohr, Leiter der Kfz-Technik-Sparte. Dies erfordere ein Zusammenspiel verschiedener Maßnahmen wie Downsizing, Turboaufladung, Start-Stopp-System sowie die Rückgewinnung von Bremsenergie.
Der Benziner des Jahres 2015 wird den Bosch-Ingenieuren zufolge 5,5 Liter und damit 29 Prozent weniger verbrauchen als ein Motor in einem heutigen Auto der unteren Mittelklasse mit Saugrohreinspritzung und 100 Kilowatt Leistung. Der CO2-Ausstoß würde damit von 182 auf 130 Gramm pro Kilometer sinken. Ein Dieselfahrzeug (heutiger Referenzmotor: 5,4 Liter Verbrauch und 144 Gramm CO2) würde auf einen CO2-Ausstoß von 97 Gramm und eine Verbrauchseinsparung von einem Drittel auf 3,6 Liter kommen. "Dabei unterscheiden sich Otto- und Dieselmotoren hinsichtlich ihrer Größe und Parameter kaum“, so Rolf Leonhard, der bei Bosch für den Geschäftsbereich Dieselsysteme verantwortlich ist.
Beide Motoren werden durch extremes Downsizing nur noch über drei Zylinder und einen Hubraum zwischen 1,1 und 1,2 Liter verfügen – bei gleicher Leistung wie der heutige Saugmotor. "Die Mehrkosten für die aufwendigeren Antriebe rechnen sich über niedrigere Kraftstoffkosten nach spätestens drei Jahren“, ist Bohr überzeugt. Außerdem werde sich die Dieseltechnik in den unteren Segmenten auch mit künftigen Abgasnormen nicht verteuern.