Frankfurt/Main. Opel startet in diesen Tagen mit großen Hoffnungen die Produktion des neuen Kompaktmodells Astra. "Wir wünschen uns, dass der neue Astra, wie schon der Vorgänger, weiter die klare Nummer zwei im Segment ist“, sagte Opel- Aufsichtsratschef Carl- Peter Forster bei der Fahrpräsentation des Autos in Frankfurt. "Und wenn er dabei der Nummer eins näher kommt, umso besser.“ Jeder dritte verkaufte Opel, rund 500.000 im Jahr, ist ein Astra. Er wird das erste neue Auto nach der Unabhängigkeit von der Konzernmutter General Motors sein.
Gegen den Platzhirsch VW Golf will sich Opel vor allem mit "erschwinglicher Technik“ und einem größeren, variablen Innenraum behaupten. So haben die Ingenieure in Rüsselsheim bewusst auf Hightech wie eine Benzindirekteinspritzung und eine hintere Einzelradaufhängung verzichtet. "Die Direkteinspritzung kostet 700 bis 800 Euro pro Auto“, gab Forster zu bedenken. Nur wenige Kunden seien bereit, diesen Mehrpreis zu akzeptieren. Dabei stecken durchaus moderne Aggregate im Astra: Sechs der neun Motoren haben Turboaufladung. Vier Diesel und fünf Benziner stehen zur Wahl. Neu ist ein 1,4-Liter- Turbobenziner mit 140 PS, der den 1,8-Liter- Saugmotor ersetzt. Der CO2-Ausstoß wurde über die gesamte Palette um zwölf Prozent gesenkt.
Besonders stolz ist das Entwicklungsteam um Projektleiter Peter König auf die Hinterachse. Opel hat auf eine Einzelradaufhängung verzichtet, wie sie VW im Golf oder Ford im Focus verwendet. König: "Eine solche Lösung ist teuer, schwer und groß.“ So mache die schlanke Verbundlenker- Konstruktion des Astra einen größeren Kofferraum mit doppeltem Ladeboden oder einen am Heck herausziehbaren Fahrradträger (Flex-Fix) möglich. Ergänzt wird die bewährte Konstruktion durch ein Watt-Gestänge, das die Seitenführung der Hinterräder verbessern soll. Tatsächlich gehört die Straßenlage des Astra, auch wegen des elektronisch geregelten Fahrwerks Flex- Ride, zum Besten, was es in der Kompaktklasse gibt. Pfiffige Detaillösungen wie die zahlreichen Ablagefächer im Innenraum samt einem Geheimfach in der Mittelkonsole sollen dem Hersteller neue Kunden zuführen. "30 Prozent Eroberungspotenzial“ erhofft sich Opel mit dem Astra, der ab sofort zu einem Basispreis von 15.900 Euro für das fünftürige Modell mit 1,4- Liter-Benzinmotor bestellt werden kann. Offizieller Marktstart des 4,42 Meter langen Kompaktklassemodells ist der 1. Dezember.