Untergruppenbach. Die Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern über die Sanierung des in einer Kreditklemme steckenden Getriebebauers Getrag gehen am 13. Januar in die nächste Runde. Während Firmenchef Dieter Schlenkermann den Abbau von 380 Stellen und die Schließung eines Standorts zur Diskussion gestellt hat, gibt es nun einen alternativen Vorschlag der IG Metall Baden-Württemberg. Dieser sieht vor, durch Verlagerungen von Umfängen aus ausländischen Werken und der verstärkten Rückholung von fremdvergebenen Aufträgen eine bessere Auslastung und damit den Erhalt aller deutschen Werke zu erreichen.
Ohne eine Neuausrichtung dürfte sich die Situation von Getrag nach Darstellung der Gewerkschaft weiter verschlechtern: Der Handlungsbedarf sei groß, der Handlungsspielraum eng. Die Zeit für das Familienunternehmen, das noch vor Kurzem vor allem im Ausland stark expandierte und dies offenbar zum großen Teil mit Fremdkapital finanziert hat, drängt: Die Konsortialbanken haben Unternehmensberater Roland Berger mit einer Bestandsaufnahme beauftragt.