Böblingen. Beim Anlagenbauer Eisenmann sieht man einen steigenden Bedarf für Dienstleistungen und kann sich den Ausbau der umstrittenen Betreibermodelle vorstellen. "Die Nachfrage, besonders nach Full-Service-Modellen, wächst. Vor allem in Ländern, in denen neue Standorte aufgebaut werden und die technische Expertise fehlt“, sagt Johann Halbartschlager, Geschäftsführer der Eisenmann Service GmbH. Auch in entwickelten Märkten spielen seiner Erfahrung nach Dienstleistungen künftig eine wichtige Rolle, etwa beim Hochfahren neuer Anlagen.
Full-Service-Modelle gewährleisten die dauerhafte Verfügbarkeit einer Anlage, indem der Anlagenbauer permanent Personal vor Ort abstellt, das Störungen behebt und vorausschauend wartet. Die nächste Stufe sind Betreibermodelle. Hier verantwortet beispielsweise ein Lackieranlagenhersteller die Lackierung selbst und wird vom Autohersteller pro Fahrzeug bezahlt. Solche Modelle sind unter Anlagenbauern umstritten, weil sie dadurch am Geschäftsrisiko der Autoproduzenten beteiligt werden. Laut Eisenmann lässt sich mit maßgeschneiderten Konzepten dabei gutes Geld verdienen. Erst vor Kurzem hat Ford in Köln den Vertrag über Betrieb und Wartung einer Elektrohängebahn bis Ende des Jahres 2014 verlängert. Für MAN übernehmen die Böblinger die Lackierung von Lkw- Fahrerkabinen im brasilianischen Resende.