Zulieferer Prevent steigt bei Gaenslen & Völter ein

Hamburg. Die Prevent-Gruppe aus Wolfsburg kann zum 1. Dezember dieses Jahres den geplanten Einstieg in das insolvente Textilunternehmen Gaenslen & Völter mit Hauptsitz im baden-württembergischen Metzingen vollziehen. "Mit der nun vom Bundeskartellamt vorliegenden Genehmigung zur Übernahme von Teilen der Vermögenswerte der Firma Gaenslen & Völter steht der Eingliederung des Textilherstellers in die Prevent-Gruppe nichts mehr im Wege", teilte der niedersächsische Automobilzulieferer mit.

Im vergangenen Jahr hatte sich Prevent bereits in die Eybl Austria GmbH eingekauft, um die Kompetenz im Sektor Spezialtextilien für die Fahrzeugindustrie zu stärken. Bei Prevent arbeiten weltweit über 11.000 Mitarbeiter an 35 Standorten. Das Produktprogramm umfasst neben Autositzbezügen unter anderem Spritzguss-Bauteile. Nach eigenen Angaben unterhält der Zulieferer "eine der modernsten Ledergerbereien in Europa". Zu den bedeutsamsten Geschäftspartnern der Prevent-Gruppe gehört auch der ebenfalls in Wolfsburg ansässige VW-Konzern.

"Die durch die Übernahme erworbenen Fertigkeiten von Gaenslen & Völter umfassen insbesondere die Produktion hochwertiger Stoffe und Textilien für die Automobilindustrie", heißt es bei Prevent. "Die Mitarbeiter produzieren dabei Textilien für die Innenverkleidung von Fahrzeugen an Türen, Dachhimmel, Kopfstützen, Armlehnen und Ähnlichem".

Zu den Stammkunden von Gaenslen & Völter zählen unter anderem die Autoproduzenten Audi, BMW, Daimler, Skoda und VW. "Die Marke Gaenslen & Völter wird vorerst auch mit der vollständigen Eingliederung in die Prevent-Gruppe erhalten bleiben", kündigt das Prevent-Management an. Vor Kurzem hatte Prevent in eigener Sache ein Rundschreiben an besorgte Kunden gerichtet, um missverständliche Meldungen über wirtschaftliche Schwierigkeiten aufzuklären. Automobilwoche hatte berichtet.