Bericht zu Opel über Zwist unter Betriebsräten

Henning Krogh

Einem Magazinbericht zufolge führt das Ringen um die Sanierung des angeschlagenen Autobauers Opel nun auch zu Friktionen im Lager der Arbeitnehmervertreter. Der Bochumer Opel-Betriebsratschef Rainer Einenkel habe Klaus Franz, den Gesamtbetriebsratschef von Opel, kritisiert, meldet die Zeitschrift "Focus" aus München. Hintergrund sei das Engagement von Franz für eine Stärkung des Opel-Standorts Rüsselsheim, die zulasten des britischen Opel-Werks Ellesmere Port erfolgen könnte.

Sonntag, 11. April 2010, 22.32 Uhr

Hamburg. Die Versuche zur Sanierung des Not leidenden Autobauers Opel verursachen laut einem Zeitschriftenbericht inzwischen auch Reibereien unter den Vertretern der Arbeitnehmer. Der Bochumer Opel-Betriebsratschef Rainer Einenkel hat dem am Montag (12. 4.) erscheinenden Magazin "Focus" zufolge den Gesamtbetriebsratschef von Opel, Klaus Franz, kritisiert.

Franz koppele den 120 Millionen Euro umfassenden Sparbeitrag der Beschäftigten daran, dass 100.000 Opel Astra am Standort Rüsselsheim statt im britischen Opel-Werk Ellesmere Port vom Band laufen. "Ich würde niemals verlangen, dass sich Bochum auf Kosten eines anderen Werkes saniert", sagte Einenkel dem Magazin.

Aufruf zur Geschlossenheit

Einenkel forderte, Franz müsse "als Gesamtbetriebsratsvorsitzender und Chef des Europäischen Arbeitnehmerforums" die Interessen aller Opel-Beschäftigten vertreten. Eine geschlossene Linie der Betriebsräte und Beschäftigten gilt in der anhaltenden Auseinandersetzung um die Restrukturierung des angeschlagenen Fahrzeugproduzenten als unerlässlich.

Die Opel-Konzernmutter General Motors hat sich mit den Arbeitnehmern noch nicht über ihren Beitrag zur Sanierung geeinigt. Die Beschäftigten fordern weitreichende Standort- und Stellengarantien im Gegenzug für finanzielle Zugeständnisse. (Mit Material von dpa)