E-Mobilität: Porsche-Tuner Ruf sieht gute Chancen für neue Geschäfte

München. Alois Ruf, Porsche-Tuner und Hersteller von Kleinseriensportwagen, sieht für innovative Konzepte rund um elektrisch betrieben Fahrzeuge gute Geschäftschancen. Zugleich warnte Ruf bei der Automobilwoche Konferenz "Das neue Automobil" in München die Zuhörer vor überhöhten Erwartungen rund um eine rasche Einführung von E-Mobilen auf breiter Front. "Elektroautos werden sich langsam etablieren", so der Geschäftsmann.

Zur Begründung für seine zuversichtliche Einschätzung führte Ruf den Vergleich mit der Entwicklung von Mobiltelefonen an, die sich über einen Zeitraum von rund 20 Jahren zunehmend verbilligt und in breiten Bevölkerungskreisen durchgesetzt hatten. Als weiteren Impuls für die Einführung strombetriebener Automobile nannte Ruf eine seiner Einschätzung nach absehbar starke Zunahme des Ölpreises: "Zwei Euro für einen Liter Kraftstoff werden bald kommen".

Auch mit Blick auf die für den Betrieb von Elektrofahrzeugen erforderliche Infrastruktur in Deutschland zeigte sich Ruf vorsichtig optimistisch: "Zumindest ist in jedem Haushalt schon mal eine Steckdose vorhanden, das ist ein Anfang". Von Schwierigkeiten beim Start in den neuen Geschäftsbereich sollten sich Autobauer und Lieferanten nicht entmutigen lassen: "Meine eigene Erfahrung zeigt, dass man sich von keinem Projekt zurückziehen und seinen Plan durchziehen sollte". Die Unternehmen der Automobilindustrie forderte Ruf zu verstärkter Zusammenarbeit auf dem Sektor der E-Mobilität auf: "Es muss nicht jeder das Rad neu erfinden".

Für die eigenen Elektrofahrzeuge auf Porsche-Basis liegen Ruf nach dessen Angaben bereits mehr als 20 Bestellungen vor. Die Preise für ein stromgetriebenes Ruf-Coupé beginnen bei rund 180.000 Euro, die offene Version ("Targa") ist ab 230.000 Euro zu haben. Das Motto für den Vertrieb der E-Mobile lautet laut Ruf kurz und bündig: "Emotionen ohne Emissionen".