Genf: Porsche rückt "Überraschung" auf Konzernabend von VW ins Licht

Henning Krogh

Der Stuttgarter Premiumhersteller Porsche plant die Präsentation einer spektakulären Sportwagen-Studie im Rahmen des VW-Konzernabends vor dem ersten Pressetag des Genfer Salons. Den Zweisitzer, den Insider als "ideellen Nachfolger" des 612 PS starken Carrera GT beschreiben, soll Porsche-Lenker Michael Macht eigenhändig auf die Veranstaltungsbühne steuern. Das Design der offenen Flunder gilt selbst intern als "echte Überraschung". Doch nicht allein mit optischen Reizen soll das Hightech-Konzeptfahrzeug glänzen – angetrieben wird es dem Vernehmen nach zunächst von einem akustisch durchaus mitteilsamen Achtzylindermotor.

Montag, 8. März 2010, 10.37 Uhr

Hamburg. Mit Spannung erwartet die internationale Automobilgilde den Auftakt zum Genfer Salon, der in der kommenden Woche in der Schweizer Großstadt beginnt. Als erstes Highlight der Branchenschau gilt die sogenannte Group Night von Volkswagen, die am Montag um 19.30 Uhr in der Halle "Espace Sécheron" starten wird. Einen besonderen Reiz bezieht die VW-Veranstaltung aus der offiziellen Teilnahme der schwäbischen Nobelmarke Porsche, mit der Europas größter Fahrzeughersteller einen "integrierten Automobilkonzern" formen will.

Wie Automobilwoche aus Kreisen des VW-Porsche-Verbunds erfuhr, dürfen sich die Teilnehmer des Konzernabends unter anderem auf eine handfeste Überraschung des renommierten Sportwagenanbieters aus Stuttgart freuen: Demnach wird Porsche am Montagabend die Studie eines Supersportwagens enthüllen, die konzeptionell zumindest entfernt an den bereits legendären Carrera GT erinnert. Der Zweitürer mit 612 PS starkem V-10-Motor gilt auch nach seinem Produktionsende in vielen Kriterien noch immer als Benchmark für Hochleistungsflitzer mit Straßenzulassung.

Der Vorsitzende des Porsche-Vorstands fungiert am Lac Léman freiwillig als Chauffeur

Das Genfer Konzeptfahrzeug der Schwaben soll nach Angaben von Eingeweihten aus der VW-Porsche-Allianz ein Design bieten, das im Vergleich zum gewiss nicht lieblos oder gar langweilig geformten Carrera GT eher noch mehr Aufsehen erregen dürfte. Der Porsche-Vorstandsvorsitzende Michael Macht will es sich gemäß Volkswagen-Protokoll nebst dessen bewährten "Genfer Konventionen" nicht nehmen lassen, mit dem fahrfähigen Studienobjekt höchstselbst bei dem VW-Event in der Schweiz anzurollen.

Mit einiger Wahrscheinlichkeit, geben Wolfsburger Insider zu verstehen, wird der nach "Targa"-Art offene Zweisitzer auch noch außerhalb der Halle "Espace Sécheron" zu hören sein – sein "Maschinenraum" wird von einem überaus kernig klingenden Achtzylinderaggregat dominiert. Und schon dies spricht ja für ein "automobiles Frühlingserwachen", wie es VW in der Einladung verheißt. In VW- und Porsche-Kreisen gilt die Genfer Sportler-Studie als Demonstrationsobjekt vor allem für Tugenden wie Leichtbau, mit denen es Porsche zu einem Technologiekonzern von Weltrang gebracht hat. Doch auch alternative Motorisierungsarten wie ein Hybridantrieb ließen sich in den innovativen Konzept-Boliden zu Versuchszwecken problemlos integrieren – auch mit Blick auf einen möglichen neuen Supersportwagen für zahlungskräftige Freunde des Hauses Porsche.