Schaffhausen/Hamburg. Der gesättigte Markt und der Erfolg der Smartphones bringen die Anbieter von mobilen Navigationsgeräten unter Konsolidierungsdruck. Gleichzeitig suchen sie ihr Heil im Erstausrüstungsgeschäft mit Autoherstellern und Zulieferern. Vor Kurzem hat US-Navigationspionier Garmin den Kauf des Hamburger Konkurrenten Navigon angekündigt. „Die Übernahme ergänzt die bestehenden Aktivitäten von Garmin im Bereich Automotive und Mobile Navigation optimal. Navigon hat stark in das OEM-Geschäft in Europa investiert – das wird uns unterstützen, unsere eigenen Möglichkeiten in diesem Geschäftsfeld schnell auszuweiten“, begründet Cliff Pemble, President und Chief Operating Officer von Garmin, den Schritt.
Das an der US-Technologiebörse Nasdaq gelistete Unternehmen ist mit einem Weltmarktanteil von 36 Prozent die Nummer eins bei mobilen Navigationsgeräten (Personal Navigation Device – PND). Dagegen ist der stark auf Europa fokussierte Wettbewerber Navigon mit drei Prozent ein kleiner Fisch. Interessant ist das Unternehmen aus drei Gründen dennoch: Navigon verfügt bereits seit Längerem über Kunden aus der europäischen Autoindustrie. Das Unternehmen hat zudem 2009 als erster eine Navigations-App für das iPhone auf den Markt gebracht und ist hier immer noch Marktführer. Nun will Garmin die Forschungsund Entwicklungsressourcen nutzen – vor allem, weil diese auf den europäischen Markt ausgerichtet sind, während die Produkte des US-Konzerns noch immer stark von den dortigen Gewohnheiten geprägt sind.