Car2go verhandelt mit zehn weiteren Städten

Stuttgart. Daimler sieht weiter große Chancen für das innovative Car-Sharing-Konzept Car2go – obwohl der Autohersteller bei der Ausschreibung in Paris nicht zum Zuge gekommen ist. "Wir sind derzeit mit rund zehn Städten in Kontakt und haben noch jede Menge Pläne für Car2go“, sagte Mercedes-Vertriebschef Joachim Schmidt zur Automobilwoche.

Es handle sich dabei um bilaterale Gespräche, wobei viele Städte selbst auf Daimler zugekommen seien. Car2go ist ein Mobilitätskonzept, das die spontane Miete eines Fahrzeugs erlaubt: Nach einer einmaligen Vorregistrierung kann der Kunde im Stadtgebiet verteilte Fahrzeuge kurzfristig nutzen und am Ort seiner Wahl abstellen. Abgerechnet wird im Minutentakt. Derzeit wird Car2go im echten Geschäftsbetrieb in der Pilotstadt Ulm sowie im texanischen Austin angeboten. Spätestens im April wird Car2go in Hamburg starten, und zwar gemeinsam mit Autovermieter Europcar, der auch Partner für das angestrebte globale Geschäft ist.

Große Hoffnungen auf den internationalen Durchbruch der Idee hatte sich Daimler bei der Ausschreibung für das Pariser Mobilitätskonzept "Autolib“ gemacht. Hier wollte man im Rahmen eines Konsortiums vollelektrische Smart Fortwo und A-Klasse-Fahrzeuge beisteuern. Zum Zuge kam allerdings zur Überraschung vieler Experten der französische Unternehmer Vincent Bolloré. "Autolib“ soll schon 2012 an den Start gehen, und es ist fraglich, wie Bolloré bis dahin die benötigten Elektroautos bauen will. Der Unternehmer hatte sich zunächst mit dem hoch verschuldeten Auftragsfertiger Pininfarina verbündet. Nun soll der italienische Karosseriespezialist Secomp das Auto fertigen.