San Ramon. Die Genivi-Allianz hat mit den Zulieferern Denso und Mobis sowie IT-Dienstleister Accenture weitere wichtige Mitglieder gewonnen. Dazu kommen zwölf weitere, assoziierte Mitglieder. Der im März 2009 von BMW gestartete Branchenverband der Automobil- und Unterhaltungselektronikindustrie will eine offene Referenzplattform für Infotainment in Fahrzeugen (IVI - In-Vehicle Infotainment) entwickeln. "Diese Tier-I Unternehmen zusammen mit unseren neuen assoziierten Mitgliedern werden eine zunehmend wichtige Rolle bei der Förderung der Innovation spielen, was es uns ermöglicht, der Branche eine grössere Produktpalette und Kosteneinsparungen auf dem Markt anzubieten", so Graham Smethurst, Genivi-Präsident und Mitarbeiter von BMW.
An der Initiative beteiligen sich acht Autohersteller und weitere prominente Zulieferer wie Bosch, Continental, Delphi, Magneti Marelli und Visteon. Die IVI-Plattform basiert auf dem offenen Betriebssystem Linux. Sie bildet die technische Grundlage für eigene, Lösungen, die es den jeweiligen Herstellern und Zulieferern erlauben, sich im Wettbewerb zu differenzieren. So soll das Bedienkonzept und die Oberfläche entsprechend den jeweiligen Markenattributen des Herstellers anpassbar sein. Von dieser Vorgehensweise verspricht sich die im kalifornischen San Ramon ansässige Genivi Alliance vor allem kürzere Entwicklungszeiten und deutlich geringere Kosten. Insgesamt haben sich 112 Unternehmen der Allianz angeschlossen.
Während Genivi noch keine Ergebnisse vorgelegt hat, fahren viele Mitglieder derzeit durchaus mehrgleisig und verfolgen auch andere Technologieansätze mit geschlossenen Betriebssystemen etwa von Marktführer QNX Software Systems oder von Microsoft. Noch ist offen, ob das Genivi-Projekt tatsächlich zu einem weltweiten Industriestandard wird. Neben BMW haben sich General Motors, PSA, Hyundai, Renault und Nissan sowie Jaguar Land Rover und die chinesische SAIC der Initiative angeschlossen. Die derzeit stark beworbene Infotainment-Lösung der Kooperationspartner Continental und Deutsche Telekom, AutoLinQ, basiert auf Android und ist damit ebenfalls ein offenes Linux-Derivat.
Zusätzlich zu den Hauptmitgliedern sind zwölf neue assoziierte Miglieder der Allianz beigetreten: AutoNavi Software Company Ltd., Bertrandt Ingenieurbüro GmbH, CSR Technology Inc., Kanrikogaku Kenkyusho Ltd., Mahindra Satyam, Network Systems & Technologies Ltd., novero GmbH, Peiker Acustic GmbH & Co. KG, Pi Shurlok, Qualcomm Inc., Rightware Oy sowie Segula Technologies Automotive.