"Enjoyneering" bei Seat

Shanghai. Die spanische VW-Tochtergesellschaft Seat wird Anfang kommenden Jahres auf dem chinesischen Markt den Geschäftsbetrieb aufnehmen. Wie Vorstandschef James Muir im Rahmen der Shanghai Auto Show erklärte, soll der Eintritt in das Reich der Mitte unter dem Motto "enjoyneering" erfolgen. Das Kunstwort – es verbindet die englischen Begriffe "enjoy" und "engineering" – unterstreiche die Verbindung von spanischer Emotionalität und Lebensfreude mit deutscher Ingenieurskunst und Präzision, so Muir.

In China will sich Seat demnach vor allem an Lifestyle-orientierte Kunden richten. Diese bevorzugen nach Einschätzung des Seat-Vorstandschefs insbesondere Fahrzeuge, die ein sportlich-dynamisches Fahrgefühl bieten. Muir nennt die großstädtische Zielkundschaft "urban minded".

Wie der Manager in einem kurzen Gespräch mit Automobilwoche in Shanghai erklärte, wird Seat in China zunächst ausschließlich importierte Modell offerieren, sogenannte FBU-Fahrzeuge (die Abkürzung steht für "Fully-built-up"; Anm. d. Red.). Pläne für den Aufbau eigener Produktionsanlagen, wie sie etwa Volkswagen, Audi und Skoda seit Langem im Reich der Mitte unterhalten, gebe es derzeit nicht.

Muir sagte in diesem Zusammenhang: "Bevor wir über so etwas nachdenken können, müssen wir uns erstmal auf diesem wichtigen Wachstumsmarkt beweisen". Zum Marktstart in China Anfang 2012 soll das Kompaktmodell Leon angeboten werden. "Über andere Autos befinden wir uns intern noch in Diskussionen", so Muir. "Wir sehen in China gute Chancen für die Marke Seat".