Berlin. Das Internetradio Aupeo will die weltweite Autoindustrie mit verschiedensten Audio-Produkten beliefern und noch in diesem Jahr den Status eines Gründungsunternehmens hinter sich lassen. „Die Autobranche stand von Anfang an im Fokus unserer Strategie. Wir werden mit neuen Produkten auf den Markt kommen, die über die Musik hinausgehen. Das reicht von Hörbüchern über Podcasts bis zu speziellem Content wie dem E-Learning“, kündigte Holger Weiss, Chef des Berliner Unternehmens, im Gespräch mit der Automobilwoche an. Aupeo wurde 2008 mithilfe von privaten Investoren angeschoben, zu denen auch Weiss gehörte. Vor einigen Monaten wurde das Kapital nochmals erhöht, weitere Anteilseigner kamen hinzu. Aupeo ist ein Internetradio, das kostenlos Musik anbietet und sich gezielt auf den individuellen Geschmack des Hörers abstimmen lässt.
Derzeit umfasst die Musikdatenbank knapp eine Million Titel. Den Titeln werden auf Grundlage eines Algorithmus, der mit dem Fraunhofer-Institut entwickelt wurde, Attribute zugeschrieben, wonach sich die Musikauswahl auf den Geschmack der Nutzer abstimmen lässt. Eine Musikredaktion prüft das Ergebnis des Algorithmus und kann bei Bedarf nachbessern. Das Unternehmen konzentriert sich auf internetfähige Geräte wie Smartphones, Fernseher, Tablets und Multimediasysteme im Fahrzeug. Kostenlose Apps für Betriebssysteme wie iOS von Apple, Android von Google und Symbian von Nokia lassen sich in den entsprechenden Stores herunterladen. Die erste Anwendung im Auto erfolgte 2010 als Pilotversuch im Mini. Inzwischen gibt es die entsprechende Aupeo-App für die Sonderausstattungen Mini Connected und BMW Connected, bei denen über das iPhone die Internetverbindung hergestellt wird.Auch Mercedes bietet die App in der neuen A-Klasse zusammen mit dem Einsteiger-Multimediasystem Audio 20 an. Außerdem ist Aupeo im sogenannten Touch-Life-Multimediasystem von Toyota vertreten, das für den City-Flitzer iQ seit Kurzem als Sonderausstattung bestellt werden kann. Mit dem Toyota-Systemlieferanten Panasonic haben die Berliner eine weltweite Kooperation geschlossen. Darüber hinaus arbeitet Aupeo mit dem japanischen Car-IT-Spezialisten Pioneer zusammen: Aupeo kann im nachrüstbaren AppRadio von Pioneer ebenso genutzt werden wie in fest eingebauten Navigations- und Receiver-Lösungen.Das AppRadio nutzt die Verbindung und die Inhalte eines Smartphones. Bedienung und Anzeige erfolgten über einen Touchscreen. Umsatz generiert Aupeo vor allem durch Werbung – entweder akustisch oder auf dem Display. So nutzt BMW die Plattform, um Werbung für die Connected-Sonderausstattung zu machen. Auch McDonald’s ist vertreten. Darüber hinaus können Hörer für knapp 50 Euro im Jahr ein Premiumpaket mit weiteren Dienstleistungen und ohne Werbeeinblendung abonnieren. „Wir peilen in diesem Jahr zum ersten Mal einen Gewinn an“, sagt Weiss, der bereits über weitere Geschäftsmodelle nachdenkt. Aupeos Konkurrenten sind unter anderem die US-Satellitenradios Sirius und Pandora sowie das Webradio Slacker, die aber hauptsächlich auf ihrem Heimatmarkt tätig sind. „Mit Lizenzen in 40 Ländern sind wir weltweit aufgestellt. Außerdem sind wir der einzige Streaminganbieter, der eine Lizenz für China hat“, betont Weiss.Wunschkonzert im eigenen Wagen
Das Internetradio Aupeo will die weltweite Autoindustrie mit verschiedensten Audio-Produkten beliefern und noch in diesem Jahr den Status eines Gründungsunternehmens hinter sich lassen. "Die Autobranche stand von Anfang an im Fokus unserer Strategie. Wir werden mit neuen Produkten auf den Markt kommen, die über die Musik hinausgehen. Das reicht von Hörbüchern über Podcasts bis zu speziellem Content wie dem E-Learning“, kündigte Holger Weiss, Chef des Berliner Unternehmens, im Gespräch mit der Automobilwoche an.