Paris/Frankreich. Noch sieht PSA-Markenchef Frédéric Saint-Geours seine Autos einem Medienbericht zufolge nicht auf einem Level mit der deutschen Oberklasse. Das soll sich laut einem Bericht im "Handelsblatt" aber baldmöglichst ändern.
Mit einer Premium-Strategie will Saint-Geours im ersten Schritt die Rentabilität erhöhen – mithilfe eines verbesserten Markenimages. "Wir wollen erreichen, dass die Kunden auf Dauer mehr Geld für unsere Autos bezahlen". Bis 2013 soll deshalb ein völlig neues Markenimage für das gesamte Citroen-Netz geschaffen werden. Noch vergleicht der PSA-Markenchef seine Autos ungern mit den Premium-Modellen der deutschen Hersteller. "Weil unser Image da ist, wo es ist – unsere Marken sind noch nicht stark genug, wir sind nicht auf derselben Shopping List wie die deutschen Hersteller". Das liege in erster Linie daran, dass Kunden noch nicht bereit seien "soviel Geld für einen Peugeot oder Citroen zu zahlen". Trotz des seit Jahren schlechter werdenden Images sieht Saint-Geours aber auch bei PSA Alleinstellungsmerkmale, die die Konkurrenz in den Schatten stellen. "Wir bieten zwar keine Sechs- oder Achtzylinder, aber dafür einen Hybrid-Diesel, als einzige weltweit". Und auch der neue Peugeot 208 könne durchaus mit der Konkurrenz mithalten. "In der technologischen Leistung und der Fertigungsqualität ist der 208 einem VW oder Audi derselben Klasse gleichwertig oder sogar überlegen", erklärt Saint-Geours. Um auch in der Oberklasse an die Konkurrenz heranzukommen, setzt PSA auf die kürzlich geschlossene Allianz mit Opels Mutterkonzern General Motors. In diesem Zusammenhang soll speziell die Plattform des Opel Insignias interessant für die Franzosen sein – als Basis für ein neues Modell in der Oberklasse. Die ersten gemeinsamen Modelle mit GM wird es nicht vor 2016 geben.PSA will in der Oberklasse mitspielen
Obwohl von Rivialität in der Oberklasse noch keine Rede sein kann, luchst PSA der Konkurrenz gerade in den unteren Segmenten Kunden ab. Laut Saint-Geours kommen 60 Prozent der DS3-Käufer von anderen Marken, das Pegeuot-Sportcoupé RCZ mache dem Audi TT zu schaffen. Bis die ersten gemeinsamen Modelle von GM und PSA auf den Markt kommen, muss PSA sich strikt an den selbst auferlegten Kostensenkungsplan von einer Milliarde Euro im laufenden Jahr halten. Die Versuche der französischen Hersteller, Stillegungen über die EU-Kommission auszuhandeln, sind wegen des Widerstands der deutschen Autobauer gescheitert. PSA bleibt nichts anderes übrig, als die Kapazitäten anzupassen. Ob die Citroen-Peugeot-Allianz dabei auch auf Werksschließungen setzt, ließ Saint-Geours im "Handelsblatt"-Bericht offen.
Fürs erste will PSA neben dem Markenimage auch die Autos selbst aufwerten. Die DS-Linie dient hierbei als Testläufer. "Die symbolisiert knapp ausgedrückt Innovation und Pariser Luxus". In China soll getestet werden, wie rasch der Aufstieg gelingt. Auch für die Pegeuot-Modelle gibt es klare Vorgaben. Sie sollen über alle Modellreihen hinweg technisch anspruchsvoller ausgestattet werden. (Foto: Citroen)