Amberg. Der Grammer-Konzern verzeichnete in den ersten drei Quartalen einen Anstieg bei Umsatz und Nettoergebnis gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt verbuchte der Spezialist für Sitzsysteme und Pkw-Innenausstattungen zwischen Januar und September 2012 eine Steigerung des Konzernumsatzes um 6,0 Prozent von 810,4 Millionen Euro auf 858,7 Millionen Euro. Das Ergebnis nach Steuern belief sich im gleichen Zeitraum auf 17,8 Millionen Euro (Vj. 15,8). In einem schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld setzte sich somit der erfreuliche Trend bei Umsatz und Nettoergebnis des ersten Halbjahres weiter fort, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.
Im Gegensatz zu Umsatz und Gewinn, war das operative Ergebnis (EBIT) in den ersten drei Quartalen 2012 im Vorjahresvergleich leicht rückläufig. Sowohl die einmaligen Anlaufkosten für neue Produkte als auch die ausgeprägte Marktschwäche in Brasilien, die bereits die EBIT-Entwicklung im ersten Halbjahr belastet hatten, wirkten sich laut Mitteilung des Unternehmens weiter negativ aus. Dies konnte auch durch eine gute Entwicklung in anderen Bereichen im dritten Quartal nicht vollständig kompensiert werden. Das Neun-Monats-EBIT ging von 36,0 Millionen Euro im Vorjahr auf 34,3 Mio. Euro leicht zurück.Auf Quartalssicht stieg der Konzernumsatz von 272,9 Millionen Euro im Vorjahr auf 285,3 Millionen Euro, trotz der zunehmenden Abkühlung in den Kernmärkten von Grammer. Das EBIT im dritten Quartal verbesserte sich leicht von 10,2 Millionen Euro auf 10,5 Millionen Euro.Das Segment Automotive der Grammer AG steigerte in den ersten drei Quartalen des aktuellen Jahres den Umsatz von 508,1 Millionen Euro im Vorjahr um 3,3 Prozent auf 524,7 Millionen Euro. Im dritten Quartal allein betrachtet betrug der Umsatzzuwachs 8,2 Prozent auf 180,8 Millionen Euro (Vj. 167,1). Die Produktanläufe aus dem Frühjahr sowie die Fokussierung auf das Premium-Segment machten diese gute Entwicklung trotz der allgemein rückläufigen Tendenz auf den weltweiten Automobilmärkten möglich. Damit war das Segment Automotive für das gesamte Umsatzwachstum des Grammer-Konzerns im dritten Quartal verantwortlich. Das operative Ergebnis (EBIT) im Segment Automotive lag in den ersten neun Monaten bei 21,4 Millionen Euro und damit ebenfalls über dem Vorjahresvergleichswert (Vj. 18,9). Für das dritte Quartal lag der Wert bei 6,2 Millionen Euro, was einen Anstieg um 2,2 Millionen Euro bedeutet.Grammer trotzt schwierigem Marktumfeld
Der Umsatz im Segment Seating Systems der Grammer AG belief sich in den ersten drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahres auf insgesamt 347,6 Millionen Euro (Vj. 322,4). Dies entspricht einem Anstieg um 7,8 Prozent. Trotz einer weiter starken Offroad-Nachfrage und den Produktneuanläufen im Lkw-Bereich in Europa schlug sich die Absatzschwäche in Brasilien in der Umsatzentwicklung des Segments Seating Systems nieder. Auf Quartalssicht verbuchte das Segment daher im Vorjahresvergleich ein Umsatzminus von knapp 3,0 Prozent auf 108,7 Millionen Euro (Q3 11: 112,0). Diese Faktoren in Verbindung mit dem notwendigen Aufbau von Kapazitäten durch Neuanläufe im Lkw-Bereich belasteten die Ertragslage. In den ersten drei Quartalen ging das EBIT von 24,2 Millionen Euro auf 18,9 Millionen Euro zurück. Im dritten Quartal allein betrachtet belief sich das EBIT auf 6,1 Millionen Euro (Q3 11: 7,8).
Mit Blick auf das gesamte Geschäftsjahr 2012 geht Grammer von einer weiteren Abschwächung der Konjunktur und der Kundennachfrage in den Kernmärkten aus. Der Grammer-Konzern erwartet für das laufende Geschäftsjahr trotz des bereits hohen Niveaus des Jahres 2011 ein weiteres Umsatzwachstum, welches im unteren einstelligen Bereich über dem Vorjahr liegen wird, wobei die nächsten Monate unter dem hohen Niveau des Vorjahresquartals liegen werden. Die prognostizierte Umsatzentwicklung im vierten Quartal sowie die anhaltende Marktschwäche in Brasilien werden das operative Ergebnis zum Jahresende weiter belasten. Für das Geschäftsjahr 2012 erwartet Grammer jedoch ein Gesamtergebnis, das sich auf dem Niveau des Vorjahres bewegen wird.